Mini wird ab 2030 zur reinen Elektro-Marke

Die britische BMW-Tochter Mini wird zur Elektro-Marke umgebaut. "Ab 2023 werden wir jedes Modell elektrifizieren", kündigte Mini-Chef Bernd Körber gegenüber der Automobilwoche an. 2030 könnte die BMW-Tochter dann zur reinen E-Marke werden. Fertigen will Körber die neuen Stromer zunächst nur in China, "dann aber für die gesamte Welt."

"Mini ist prädestiniert für Elektrofahrzeuge", sagte Körber. Daher treibe man die Elektrifizierung nun konsequent voran. "Wir erwarten schon 2025 einen Elektro-Anteil von 50 Prozent."

Intern war nach Informationen der Automobilwoche sogar diskutiert worden, bereits 2023 komplett auf Verbrenner zu verzichten. Der Plan wurde dann als zu ehrgeizig verworfen. Es gebe noch zu viele Märkte, die damit überfordert wären, etwa in Russland, dem Nahen Osten oder Teilen der USA.

Mini fährt daher zunächst weiter zweigleisig: Ab 2023 soll es von jeder Baureihe auch eine batterieelektrische Variante geben. "Bis 2030 bauen wir aber weiter auch Verbrenner", sagte Körber. Danach dürfte es dann nur noch Elektro-Minis geben. Final entschieden sei das zwar noch nicht, er gehe aber davon aus, dass es angesichts der Dynamik im Markt so kommen werde: "Nach 2030 wird Mini eine Elektro-Marke."

Die nächste, inzwischen dritte Generation des klassischen Minis will Körber aber noch einmal auch als Verbrenner auf den Markt bringen. "Der kommt 2023", kündigte er an. Und zwar in zwei Varianten: "Die Elektrovariante werden wir nur in China bauen, den Verbrenner weiter in Oxford." Der erst im Frühjahr gestartete erste reine Stromer Mini Cooper SE, der bisher in Oxford gefertigt wird, laufe dann aus.

Aus China soll dann noch ein weiterer E-Mini kommen: Ein Crossover in der Größe des alten Mini Countryman, der mit 4,10 Meter noch 20 Zentimeter kürzer ausfiel als die aktuelle Generation. Den neuen Crossover werde es dann nur elektrisch geben und ausschließlich aus chinesischer Produktion. "Ab 2023 werden wir dann zwei Elektro-Modelle in China bauen, dann aber für die gesamte Welt", sagte Körber. Die Fahrzeuge würden dann auch nach Europa exportiert.

Der Countryman soll im Gegenzug weiter wachsen – auf die Größe des 15 Zentimeter längeren BMW X1, mit dem er sich auch die Plattform teilen wird. Den neuen Countryman werde es dann ebenfalls als Verbrenner und als Stromer geben. Gebaut werden soll er weiter in Europa. Wo genau, sei noch nicht entschieden.

Anders als die Konzernmutter BMW setzt Mini bei der Elektro-Offensive nicht auf eine Einheitsplattform für alle Antriebe: Während der Mini-Verbrenner aus Oxford weiter auf der kleinen UKL-Plattform von BMW stehen soll, wird für das elektrische Schwestermodell aus China eine neue reine E-Plattform entwickelt. "Die Plattform entwickeln wir zusammen mit unserem Partner in China", sagte Körber. Das Design würden sich beide Modelle aber teilen. "Das kommt von uns." Auf derselben E-Plattform werde dann auch das neue Crossover-Modell stehen, das im selben Werk in China gebaut wird.

Für das Projekt hatten BMW und Great Wall 2018 ein neues Gemeinschaftsunternehmen gegründet. In Zhangjiagang entsteht bis 2022 für 650 Millionen Euro ein neues Werk, in dem die beiden Elektro-Mini dann für den gesamten Weltmarkt produziert werden sollen. 3000 Mitarbeiter soll der Standort haben und pro Jahr bis zu 160.000 Autos bauen können. Bereits bei der Gründung des Gemeinschaftsunternehmens hatte BMW angekündigt, dass dort nicht nur produziert, sondern auch entwickelt werden soll.

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