Die Diebe waren schnell, und sie wussten genau, wonach sie Mitte Februar auf dem Gelände einer kleinen Werkstatt in Friedrichshafen am Bodensee suchten. In Sekundenschnelle hoben sie mehrere Fahrzeuge per Wagenheber an und schnitten mit Spezialwerkzeug die Katalysatoren heraus.
Den Ausrüster Sortimo in Zusmarshausen traf es im Oktober noch schlimmer: 53 Abgasanlagen bauten Unbekannte aus abgestellten Kleintransportern in der Nacht aus. Die Täter haben es dabei auf die wertvollen Rohstoffe in den Katalysatoren abgesehen.
Was viele nicht wissen: Die sechs so genannten Platin-Metalle Ruthenium, Palladium und Rhodium (die so genannten leichten Platin-Metalle) sowie Osmium, Iridium und das namensgebende Platin (die drei schweren Platin-Metalle) sind wertvoller als Gold. Eine Unze Rhodium, das sind 31 Gramm, kostet aktuell 11.300 Euro, pro Gramm mithin 362 Euro. Bei Palladium sind pro Gramm bis zu 70 Euro fällig.
Im Katalysator eines Polo stecken somit Edelmetalle im Wert von rund 200 Euro, bei einem Tuareg-Achtzylinder gut doppelt so viel. Vor allem Hybridmodelle weisen hohe Anteile davon auf und werden deshalb bevorzugt heimgesucht. Deutliche Unterschiede gibt es aber auch bei der Motorentechnik: Während in einem Kat für einen Dieselmotor vorwiegend Platin enthalten ist, wird für Kats in Benzinmotoren inzwischen überwiegend Palladium verwendet.