In seinem bis Ende März laufenden Geschäftsjahr 2018/2019 hat der britische Autohersteller Jaguar Land Rover einen Verlust von 3,6 Milliarden britischen Pfund erwirtschaftet. Im Vorjahr hatte der zum indischen Tata-Konzern gehörende Autobauer noch einen Gewinn von 1,5 Milliarden Euro erzielt. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, sind hohe Abschreibungen der Hauptgrund für den Verlust. Neue Modelle haben die Erwartungen nicht erfüllt, hinzu kamen Kosten für ein Sanierungsprogramm sowie Probleme aufgrund des bevorstehenden Brexits. Der Umsatz betrug im vergangenen Geschäftsjahr 24,2 Milliarden Pfund, das waren 1,6 Milliarden Pfund weniger als zuvor.
Die beiden britischen Marken haben unter der Regie von Tata in den vergangenen Jahren einen erstaunlichen Aufschwung geschafft. Vor allem Jaguar, das zuvor durch altmodische Autos mit einem großen Namen bekannt war, fasste Mut, nicht nur zu neuem Design, sondern auch zu neuen Technologien. So entstanden Fahrzeuge wie der F-Type und der F-Pace, vor allem aber das Elektro-SUV I-Pace, mit dem Jaguar als erster europäischer Großserienhersteller dem Tesla Model X Konkurrenz machte. Jaguar wurde für diese Leistungen in der Fachwelt hoch gelobt. Die Kunden scheinen den Mut der Briten weniger zu goutieren. Vor allem der Brexit könnte den Marken weiter zusetzen. Vor Kurzem gab es sogar Verkaufsgerüchte, der französische Konzern PSA soll Interesse haben.
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