Michelin mischt Montréal mit "Movin'On" auf

Was für ein Kontrastprogramm: Wenige Tage vor dem Formel-1-Lauf in Montréal hat der französische Fahrzeugzulieferer Michelin in der westkanadischen Metropole sein Nachhaltigkeitsevent Movin'On abgehalten. Anders als beim Motorsportspektakel mit PS-starken und spritdurstigen Verbrennungsmotoren drehte sich die dritte Auflage des Michelin-Konvents um "grüne" Energien, den Schutz natürlicher Ressourcen in Forschung, Entwicklung, Produktion und Vertrieb sowie um einen konkreten Ausblick auf innovative Produkte für die Mobilitätsbranche.

Weltweite Beachtung fanden beide Veranstaltungen: Das F-1-Rennen bescherte vielen TV-Anstalten gute Einschaltquoten. Auf den 59 Einzelkonferenzen des dreitägigen Movin'On-Marathons zählten die Veranstalter 6.000 Teilnehmer aus 44 Nationen. Das international steigende Interesse an "Sustainability" belegt die im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent größere Zahl von Führungskräften aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, die 2019 bei Movin'On miteinander in Kontakt traten, unter anderem mit einem IT-basierten Vernetzungs-Tool namens "Klik App".

"Nach der dritten Auflage der Movin'On haben wir alle noch besser erkannt, wie wir diese Plattform nutzen können und welches Potenzial in ihr steckt", sagte Florent Menegaux, der Vorstandsvorsitzende Michelins. "Der Erfolg ist erfreulich und zeigt, dass es angesichts zunehmenden Verkehrs Zeit ist zu handeln. Deshalb muss das Ziel lauten: ‚more mobility, but less impact‘".

Um die menschlichen Sinne für derlei Vorhaben zu schärfen, ließen die Organisatoren in diesem Jahr unter anderem Kletterkünstler durch die altwehrwürdigen Grandé-Filmstudios-Hallen zu Montréal kraxeln. Mit bis in die letzte Seilfaser nachhaltiger Alpinisten-Ausrüstung, wohlgemerkt. Eine wichtige Rolle beim Schärfen der Konzentration spielte die musikalische Untermalung zahlreicher Aktionen. So kamen etliche Besucher auf eigene Ideen für das von Michelin-CEO Menegaux erwähnte "Potenzial": Eine Teilnehmerin aus Deutschland etwa regt mit Blick auf 2020 eine Art "Arts-Lab" an, mithin das Einspannen der Schönen Künste für Movin'On, etwa in Form eines Mal- und Zeichen-Workshops. Auf diese Weise könnten Interessierte dann auch nonverbal ausdrücken, wie sie nachhaltiges Wirtschaften verstehen.

Mit der übergeordneten Zielsetzung von Movin'On, so Menegaux, ließen sich mehr Dinge in Bewegung setzen, um letztlich das Ziel nachhaltige Mobilität zu erreichen – dass etwa ein potenzielles Kunst-Laboratorium im nächsten Jahr mit Staffeleien aus dem Holz ungefährdeter Baumarten und Leinwänden ohne bedenkliche chemikalische Zusätze gestaltet werden müsste, versteht sich daher von selbst.

Ein technisches Highlight des "grünen" Gipfels war die Präsentation der neuartigen Rad-Reifen-Kombination "Uptis" von Michelin. Über die gemeinsam mit dem US-Autobauer General Motors entwickelte Studie eines seriennahen und luftlosen Konzeptreifens, wie er auch für künftige E-Mobile in Betracht kommt, wird Automobilwoche in Printausgabe 14/ 2019, die am 24. Juni erscheint, berichten. Der Auftakt des vierten Movin'On-Formats ist für den 3. Juni kommenden Jahres vorgesehen, als Schlusstag der 5. Juni 2020.

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Aus dem Datencenter:

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