Schon während der Halbleiter-Krise und der dadurch bedingten Fokussierung auf teurere Fahrzeuge hat Mercedes-Chef Ola Källenius die Erfahrung gemacht, dass sich dadurch deutlich mehr Geld verdienen lässt. So wurde in den ersten drei Monaten 2020 ein Rekordgewinn von 5,2 Milliarden Euro erzelt. Angesichts des Erfolgs soll die Luxus-Strategie nun nochmals verstärkt werden. Ein Ziel dabei ist es, die Stückzahlen im Top-End-Segment gegenüber der Basis von 250.000 Einheiten bis 2026 um 60 Prozent zu erhöhen. Dazu zählen S-Klasse, Maybach, SL, der EQS und das dazugehörige SUV, GLS, G-Klasse und alle AMG-Fahrzeuge.
"Wir werden keine Marktanteile mehr über unwirtschaftliche Kanäle erhöhen, sondern unsere Selbstdisziplin der vergangenen Jahre beibehalten", sagte Finanzchef Harald Wilhelm in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Es gilt die Devise des wertschaffenden Wachstums, das Vorrang vor dem Volumen hat. Dies gelte auch unabhängig davon, was die Konkurrenz mache. Dennoch werde als mittelfristiges Ziel ein Absatzanstieg in der Größenordnung von fünf Prozent jährlich angestrebt, so Wilhelm. Dieses soll sich aber vor allem in den oberen Segmenten abspielen, also von der S-Klasse bis maximal hinunter zur C-Klasse. Drei Viertel aller Investitionen sollen dorthin gelenkt werden.