Es soll ein Zeichen des Aufbruchs sein: Nach dem Horrorjahr der Mercedes Van-Sparte mit einem Verlust von mehr als drei Milliarden Euro hat Van-Chef Marcus Breitschwerdt nun bei einer digitalen Premiere den aufgefrischten Transporter Vito und sein rein elektrisches Pendant eVito Tourer vorgestellt. Mit neuen Produkten soll die Sparte zu alter Stärke zurückfinden. Um den Wandel zu beschleunigen, hat Breitschwerdt ein eigenes Boost-Büro eröffnet mit den Säulen Performance, Strategy und Transformation.
"Bei Boost geht es nicht allein um Kostensenkung, sondern auch um einen tiefgreifenden Kulturwandel im Sinne einer Speak-up-Culture", so Breitschwerdt. Geleitet werde das Büro von Sebastian Streuff, der zuvor Chef der Sprinter-Produktion in Ludwigsfelde bei Berlin war. Es gehe darum, nicht mehr in Silos zu denken, sondern schnell Lösungen zu finden. Breitschwerdt kündigte an, selbst in ein Großraumbüro zu ziehen und Hierarchien abzubauen.
Kern des Programms ist eine Kostensenkung, die über Fluktuation und Abfindungen vor allem im Verwaltungsbereich erfolgen soll. Mit 100 Millionen Euro entfällt auf die Transportersparte der geringste Anteil der von Daimler-Chef Ola Källenius angekündigten 1,4 Milliarden Euro, die beim Personal eingespart werden sollen. Breitschwerdt verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass der hohe Verlust von drei Milliarden Euro im vergangenen Jahr hauptsächlich durch Sondereffekte wie Diesel-Thematik, Takata-Airbags oder das vorzeitige Aus der X-Klasse verursacht worden sei.