Die Chipkrise hält die Autoindustrie weiter in Atem. Auch in dieser Woche muss der Daimler-Konzern die Produktion in diversen Pkw-Werken drosseln. Betroffen sind vor allem die Kompaktwagenwerke Werke Rastatt und Kecskemet sowie Bremen, wo Modelle wie die Mercedes C-Klasse und der GLC gefertigt werden. "Wir sind in engem Austausch sowohl mit unseren direkten als auch den Halbleiter-Lieferanten und passen falls nötig unsere Fahrweisen in einzelnen Werken an", sagte eine Daimler-Sprecherin auf Anfrage der Automobilwoche. Man reagiere auf Schwankungen flexibel.
Während in Rastatt, wo Modelle wie A- und B-Klasse, CLA und GLA vom Band laufen, laut Unternehmen nur Teilbereiche betroffen sind, sind die Auswirkungen in Bremen gravierender. "Für einen Großteil der Beschäftigten wurde Kurzarbeit beantragt", so die Sprecherin. Wie lange diese andauern wird, blieb offen. Im Bremer Werk sind mehr als 12.000 Mitarbeiter beschäftigt, in Rastatt rund 6500. Auch hier wurde Kurzarbeit für einen Teil der Belegschaft beantragt.
Nach wie vor habe die Elektrooffensive mit den EQ-Modellen im Konzern Vorrang. So laufen der EQA in Rastatt und der EQC in Bremen ohne Störungen. Gleiches gilt für den EQS in Sindelfingen. Zu den Auswirkungen der Engpässe auf die Stückzahlen bei Mercedes machte Daimler keine Angaben. "Die Situation ist volatil, es ist daher nicht möglich, eine Prognose zum Impact abzugeben", so die Sprecherin. Auch bei anderen Herstellern kommt es nach wie vor zu Unterbrechungen. Experten gehen davon aus, dass erst im nächsten Jahr mit einer Normalisierung zu rechnen ist.
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