Der Autobauer Mercedes hat vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) die Freigabe für sein Assistenzsystem Drivepilot erhalten. "Wir haben die Mondlandung vorbereitet, jetzt ist sie geglückt", sagte Daimler-Entwicklungschef Markus Schäfer nach einigen Monaten des Wartens. Das System ermöglicht in den Modellen S-Klasse und EQS erstmals das automatisierte Fahren auf Stufe 3. Der Fahrer kann sich dabei anderen Tätigkeiten widmen, muss aber jederzeit in der Lage sein, das Steuer wieder zu übernehmen. Es ist nach Angaben von Mercedes das erste Serienfahrzeug weltweit, das eine solche Zulassung erhält.
Mit dieser Stufe des automatisierten Fahrens vollzieht sich ein Paradigmenwechsel, der weitreichende Konsequenzen für die Autobauer hat. Dann ist nämlich nicht mehr der Fahrer verantwortlich, sondern bei eingeschaltetem Drivepilot das Fahrzeug. Bei einem Unfall würde also der Hersteller haften. "Jede Fahrsituation wird abgespeichert. Es lässt sich also nachvollziehen, in welchem Modus das Auto fährt", so Schäfer. Dabei habe die Datensicherheit höchste Priorität. So habe das System auch als erstes die UN-Richtinie für Cybersecurity erfüllt.