Der Daimler-Konzern will die Rechenfunktionen in seinen Fahrzeugen bündeln und mehr Software-Kompetenz im eigenen Unternehmen aufbauen. "Wir werden ein eigenes Betriebssystem MB.OS entwickeln", kündigte Daimler-Entwicklungsschef Markus Schäfer am Rande der CES in Las Vegas an. Dies solle erstmals in drei bis vier Jahren in die Autos eingebaut werden.
"Wir sind überzeugt, dass dies notwendig ist, um die Features in einem Fahrzeug wie Fahrerassistenz, Entertainment, Navigation oder Shopping bieten zu können", so Schäfer weiter. Dafür würden massiv neue Stellen aufgebaut. Genaue Zahlen wollte Schäfer aber nicht nennen.
Für Schäfer geht es um die Gesamtintegration der Software in das Fahrzeug. "Heute haben wir bis zu hundert einzelne Rechner in einem Fahrzeug, die zumeist bei Lieferanten von Softwaretechnik programmiert werden. Diese müssen alle vernetzt werden." So soll es in Zukunft kaum mehr Schalter und Leitungen geben, dafür alle Rechenleistungen aus einer Hand.
Auch andere Hersteller gehen diesen Weg. So hatte etwa VW vor wenigen Wochen ebenfalls ein eigenes Betriebssystem angekündigt. Bis 2025 soll der Bereich von derzeit rund 500 Mitarbeitern auf mehr als 5000 aufgestockt werden. Bisher entwickelt das Unternehmen etwa zehn Prozent seiner Software selbst, in fünf Jahren soll der Anteil auf 60 Prozent steigen.
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