Trotz Chipknappheit und Stagnation beim Absatz geht es dem Autobauer Mercedes prächtig. Davon sollen auch die Mitarbeiter stärker profitieren. Bei einer Betriebsversammlung mit 17.000 Beschäftigten im Werk hat der Mercedes-Betriebsratschef seine Forderung nach Anhebung der bisher auf 6450 Euro begrenzten Jahresprämie bekräftigt.
"Bisher ist die Ergebnisbeteiligung auf ein Maximum begrenzt. Dieser Deckel sollte hochgesetzt werden", sagte Ergun Lümali. Er begründete dies mit der vom Konzern eingeschlagenen Luxusstrategie, die in Zukunft höhere Gewinne verspreche. Allein im dritten Quartal 2022 hatte Mercedes über fünf Milliarden Euro verdient. Zusammen mit der im Tarifabschluss zugesicherten Prämie für den Inflationsausgleich in Höhe von 3000 Euro könnten die Beschäftigten dann für das Jahr 2022 erstmals eine fünfstellige Sonderzahlung erhalten. Im vergangenen Jahr lag die Ergebnisbeteiligung für die rund 100.000 Berechtigten im Unternehmen bei bis zu 6000 Euro.
Der Betriebsratschef machte sich außerdem für eine Batteriezellfertigung in Deutschland stark. Mercedes hatte sich im vergangenen Jahr im Joint Venture ACC dem französischen Autobauer Stellantis angeschlossen, um eine Versorgung aus Europa zu gewährleisten. Lümali bezeichnete den bereits länger geplanten Aufbau eines Werkes in Kaiserslautern als ersten Schritt. "Aber wir brauchen weitere Standorte in Deutschland und vor allem müssen wir in Europa mehr Unabhängigkeit erreichen – das zeigen uns die gegenwärtigen Knrisen mit Halbleitern und der Energieversorgung ganz deutlich", so Lümali.