Mercedes wird den kompletten Antrieb für die neuen Elektro-Architekturen MMA und MB.EA ab 2024 komplett selbst bauen. "Dafür erhöhen wir die Wertschöpfungstiefe deutlich und wechseln von einem Fremdbezug auch auf die eigene Fertigung. Bisher kamen die elektrischen Antriebsstränge von externen Partnern", sagte Daimler-Entwicklungschef Markus Schäfer der Automobilwoche. Zu diesen zählen etwa ZF (EQC) oder Valeo Siemens eAutomotive (EQS).
Der Grund: "Wir wollen das Gesamtsystem von Elektromotor, Batterie und Leistungselektronik möglichst gut beherrschen, ähnlich wie das beim Verbrennungsmotor der Fall ist", sagte Schäfer. Dazu gehört auch der Inverter, der die Energie von der Batterie in den Motor leitet. "Ob wir diesen dann auch selbst bauen, ist aber noch nicht entschieden."
Wie der neue Antrieb aussehen soll, hat Mercedes erstmals bei der Präsentation des Konzeptautos EQXX vor wenigen Tagen gezeigt. Er benötigt bei gleicher Kapazität der Batterie die Hälfte des Bauraums, ist rund ein Drittel leichter als bisher und zeichnet sich durch einen hohen Wirkungsrad von 95 Prozent aus. Der Verbrauch beträgt nur zehn Kilowattstunden auf 100 Kilometer. Heutige Elektroautos liegen meist bei 15 Kilowattstunden und mehr. Dadurch sollen vor allem bei den Kompaktwagen der nächsten Generation deutlich höhere Reichweiten möglich sein. Der EQXX schafft sogar über 1000 Kilometer mit einer Ladung.