Eineinhalb Jahre hat es gedauert, bis Daimler-Chef Ola Källenius seine Neuausrichtung für die Marke Mercedes ausgearbeitet hat. Jetzt hat der 51-Jährige sie in einer über dreistündigen Präsentation vor Investoren detailreich dargelegt. Die meist gebrauchten Wörter waren dabei Luxus und Profit. Margenstarke Submarken und Modelle wie Maybach, AMG, die G-Klasse oder EQ-Familie sollen gestärkt werden, Volumenmodelle aus dem Kompaktsegment dagegen spielen eine untergeordnete Rolle. Wachstum soll es nicht mehr um jeden Preis geben, sondern nur noch, wenn es zu einer höheren Rendite beiträgt. Ganz klar: Daimler will in Zukunft mehr wie Porsche sein und weniger wie VW.
Dafür verordnet Källenius dem Unternehmen eine radikale Schrumpfkur. Elektro hat absolute Priorität. Neue Fahrzeugarchitekturen sollen die Komplexität reduzieren. Bis 2030 fliegen 70 Prozent aller Varianten aus dem Programm. Handschalter wird es nicht mehr geben. Weitere Generationen von Verbrennermotoren sind ausgeschlossen. Das alles klingt logisch und konsequent. Durch die Besinnung auf die eigentlichen Wurzeln der Marke und ohne unnötigen Ballast kann es der Konzern durch die Transformation der Autoindustrie schaffen.