Der Autohandel kam im vergangenen Jahr gleich von zwei Seiten unter Druck. Zum einen litten die Betriebe teilweise massiv unter der Umstellung auf den neuen Fahrzyklus WLTP, der das Neuwagengeschäft bei einigen Marken für Monate fast zum Erliegen brachte.
Zum anderen entfaltete die Dieselkrise immer stärker ihre Wirkung. Die sinkende Zahl der verkauften Diesel-Neuwagen konnte dabei noch mit einer steigenden Zahl anderer Antriebe – vor allem Benziner – kompensiert werden, doch der fortgesetzte Einbruch des Diesels auf dem Gebrauchtmarkt traf hart. Wer größere Mengen an Leasingrückläufern mit Selbstzünder-Motoren hatte und sich nicht gegen das Rücknahmerisiko abgesichert hatte, konnte schnell unter Druck kommen.
Dementsprechend stieg die Zahl der Insolvenzen im Autohandel 2018 an. Mit 270 waren es 17 mehr als ein Jahr zuvor, wie eine Hochrechnung der Auskunftei Creditreform für die Automobilwoche ergab.
Bei den Autowerkstätten sank die Zahl der Pleiten dagegen um 20 auf 240. Im Vorjahr waren die Insolvenzen im Service noch gestiegen, im Handel hingegen zurückgegangen. Im Motorrad- und Teilehandel kam es im vergangenen Jahr zu 100 Pleiten, 27 weniger als im Jahr zuvor.
Insgesamt gab es 610 Insolvenzen im Kfz-Gewerbe, 30 weniger als im Jahr 2017. Das ist zwar mehr als beim Tiefpunkt im Jahr 2016, allerdings immer noch weit von den Höchstständen im Jahr 2009 entfernt (siehe Grafik).
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