Mehr Lust- als Nutzfahrzeug

Mercedes bringt die neue C-Klasse nach dem Vorbild der E-Klasse jetzt auch als Allterrain auf den Markt. Nicht ganz so protzig und sehr viel sozialverträglicher als ein SUV und trotzdem mit einem spürbar größeren Aktionsradius als das normale T-Modell kommt das Auto noch im Dezember zu Preisen ab 53.015 Euro in den Handel.

Den Unterschied macht Mercedes vor allem unter dem Bodenblech. Mit neuen Dämpfern und größeren Rädern heben die Schwaben das T-Modell um vier Zentimeter an. Ausgefahrene Feldwege, fiese Furchen auf dem Weg zum Strand oder die Bodenwellen vor dem Bolzplatz können den Kombi deshalb nicht mehr stoppen.

Und weil sie zugleich die Fahrprofile um zwei Programme für Schlamm, Schotter und Schnee erweitert haben, bietet der serienmäßige Allradantrieb noch ein paar zusätzliche Traktionsreserven. Zwar taugt der Allterrain damit nicht zum Abenteurer für Afrika oder den Amazonas, doch wer mit dem aufgebockten Kombi einmal über die Teststrecke im Prüfzentrum Immendingen gekraxelt ist, der gibt sein SUV getrost in Zahlung.

Dazu gibt es fürs Auge wuchtigere Schürzen an Bug und Heck und an den Flanken robuste Planken aus Plastik, mit denen die C-Klasse etwas bulliger auftritt und sich zugleich gegen Kratzer und Steinschlag wappnet. Wobei natürlich auch der Austausch dieser rustikalen Rüstung schwer ins Geld gehen dürfte und ein bisschen Vorsicht deshalb selbst im Unterholz nicht schaden kann.

Auch wenn der Allterrain eher ein Lust- als ein Nutzfahrzeug sein dürfte, bewahren die Schwaben bei der Motorisierung eine gewisse Bodenhaftung und steigen nicht ganz oben ein. Zum Start gibt es mit dem 1,5 Liter großen und 204 PS starken C 200 und dem C 220d mit 2,0 Litern und 200 PS jeweils nur einen Benziner und einen Diesel aus der unteren Hälfte der Palette, die entsprechend nüchtern unterwegs sind.

Ja, das Spitzentempo liegt für beide bei 231 km/h, und während der Benziner beim Sprint schon ein wenig angestrengt klingt, hat der Selbstzünder seines üppigen Drehmoments sei Dank ein wenig mehr Dampf und Durchzugskraft. Doch für die Gelassenheit eines SUVs fehlt dem Allterrain neben der Sitzhöhe auch die souveräne Leistung. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Die Freizeitausstattung lässt sich Mercedes mit rund 4000 Euro extra bezahlen. Doch wissen sie in Stuttgart natürlich selbst, dass auch der beste Geländekombi ein SUV nicht ersetzen kann – und bringen deshalb im nächsten Jahr auch wieder einen neuen GLC.

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Wer liefert was für die Mercedes-Benz C-Klasse Baujahr 2021?