Angesichts von Corona-Krise und Strukturwandel ist die neue S-Klasse der Hoffnungsträger für Daimler wie nie zuvor. Sie soll im September Premiere feiern und muss mit ihren hohen Margen unter anderem die Elektrooffensive finanzieren. Um vor allem bei der chinesischen Klientel Begeisterung zu entfachen, haben die Entwickler das Infotainment-System MBUX mit nun vier großen Bildschirmen auf eine neue Stufe gehoben.
Im Designcenter der Mercedes-Entwicklungsabteilung in Sindelfingen steht eine so genannte Sitzkiste. Darin lassen sich Anwendungen im Interieur zeigen, ohne dabei das Aussehen des neuen Modells schon im Vorfeld zu verraten. Trotzdem wird schnell klar, dass es sich hier um die neue S-Klasse handelt. Denn ein solch riesiges Display über der Mittelkonsole sucht man in den Modellen mit dem Stern bisher vergebens.
Neu sind auch die beiden 11,6 Zoll großen Displays für die Passagiere im Fond. Außer den Fahrfunktionen lassen sich von hier aus alle Befehle in das System einsteuern. Damit zielt Mercedes vor allem auf die chinesische Kundschaft, die sich gerne von einem Fahrer chauffieren lässt. Wird der Rücksitz in die Liegeposition umgewandelt, dann lässt sich MBUX neben der Sprachsteuerung auch über ein kleines Tablet (7 Zoll) in der Armauflage zwischen den Rücksitzen bedienen, dass ebenfalls zur Infotainment-Ausstattung gehört.
Zwei Jahre nach Einführung des Systems MBUX haben sich die Entwickler von dem typischen rechteckigen Bildschirm, der sich vom Cockpit bis zur Mitte des Fahrzeugs zieht, verabschiedet. Stattdessen thront über der Mittelkonsole nun ein 12,8 Zoll großer OLED-Bildschirm mit feinster Anmutung. Christan Mirea, Senior Manager User Experience, spricht von einem weiterentwickelten Stil, von Glas und Transparenz und einer „Pixel Perfect“-Qualität. Wichtig ist für ihn aber auch, dass sich mit der neuen Anordnung die Bedienbarkeit wesentlich verbessert hat. „Das System hat an Luxus und Emotionalität nochmals deutlich gewonnen“, schwärmt er.