Zunächst gingen die Händler in die Knie, jetzt die Werkstätten. Zwar waren die Servicebetriebe im Gegensatz zu den Autohäusern von der angeordneten Schließung im Rahmen der Corona-Krise nicht betroffen, doch nun bleiben die Kunden aus. Jetzt fordern die Markenwerkstätten Hilfspakete von den Herstellern.
„In der letzten März-Woche hat sich die Situation in vielen Werkstättenoffensichtlich geändert. Bis dahin hatten die Werkstättennoch viel zu tun, dann wurde es von Tag zu Tag weniger“, sagt Antje Woltermann, Geschäftsführerin beim Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), gegenüber Automobilwoche.
Die Entwicklung ist zum Teil dramatisch. Genaue Zahlen gibt es nicht, bei Werkstätten und Verbänden ist vielfach zu hören, dass im Branchenschnitt die Auslastung gerade noch bei etwa 50 Prozent gibt. Ohne Hilfe droht vielen Betrieben eine dramatische Schieflage.
Die Hilfe, die die Hersteller in einem ersten Schritt ihren Handelspartnern einräumten, fordern nun die Markenwerkstätten. „Bei den meisten Herstellern und Importeuren bezog sich die Unterstützung bislang auf den Handel, jetzt muss auch noch etwas für den Service passieren“, ergänzt Woltermann.
Aus Sicht des ZDK bietet sich zur Unterstützung ein ganzes Bündel an Maßnahmen an. Dazu gehören:
- Aussetzungder Auditierungen von Service-Standards,
- Standards mit Bezug auf Trainings sollten bis auf Weiteres als erfüllt gelten, da die Präsenzschulungen ja abgesagt wurden,
- Ausweitung der Fristen für die Einreichung von Garantieanträgen,
- häufigere Zahlung von Garantievergütungen,
- Verlängerung von Zahlungszielen für Ersatzteile und
- Reduzierung oder noch besser Aussetzung bestehender Pauschalen beispielsweise für Software Lizenzen oder auch für Schulungskosten.
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