Der Anteil an Elektroautos wächst weiterhin kräftig. Im ersten Quartal stieg die Zahl der Zulassungen in weltweit 19 ausgewählten Märkten um 24,3 Prozent. Die aktuelle Studie "Electric Vehicle Sales Review" von PwC Autofacts und Strategy&, zeigt jedoch auch Probleme auf. So setzen sich die reinen Stromer beispielsweise in Fuhrparks bisher nicht durch. In Deutschland beispielsweise werden mehr als die Hälfte der Flottenfahrzeuge (55 Prozent) noch von Verbrennern angetrieben. Dennoch wurde im vergangenen Jahr knapp die Hälfte aller E-Autos an Gewerbekunden verkauft. "Flotten und Fuhrparks sind damit wesentliche Stellschrauben für die deutsche Mobilitätswende und ein elementarer Markt für die heimischen Autobauer", sagt Felix Kuhnert, Partner und Automotive Leader bei PwC Deutschland. Er bemängelt vor allem große Angebotslücken im Segment der Kombis, die sowohl als Dienstwagen als auch als Familienfahrzeuge genutzt werden können. Dienstwagen sind seiner Ansicht nach "ein großer Hebel beim Wandel". Unter günstigen Bedingungen könnten 2024 bereits 21 Prozent aller Flottenfahrzeuge Elektroautos sein, mit staatlicher Förderung und Vorgaben sogar bis zu 33 Prozent.
Die deutschen Hersteller sieht PwC in den kommenden Jahren klar im Nachteil. Sie hätten die Bedeutung der Batteriezellen deutlich später erkannt als ihre chinesischen und amerikanischen Rivalen. Während diese über abgesicherte Lieferketten verfügten, seien die Deutschen noch mitten in der Aufholjagd. Dieser Vorteil erlaube den Konkurrenten nun aggressive Preiskämpfe, sagte Jörn Neuhausen, Director und Leiter Elektromobilität bei Strategy& Deutschland. Entscheidend für die deutschen Hersteller sei jetzt der Ausbau der Modellpaletten insbesondere in den günstigen Segmenten sowie im Premiumbereich und mit Fahrzeugen für lange Strecken, um allen Kundenanforderungen gerecht zu werden.
Aus dem Datencenter:
Entwicklung der reinen Elektroautos in Deutschland bis April 2023