Stellenabbau, hohe Verluste und eine verunsicherte Geschäftsführung. In den vergangenen eineinhalb Jahren gab es selten positive Nachrichten aus dem Mahle-Konzern, der mit rund 72.000 Beschäftigten zu den großen der Branche zählt. Nun aber hat das Unternehmen nach eigenen Angaben die Wende geschafft und blickt wieder deutlich positiver in die Zukunft. Im ersten Halbjahr 2021 steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um 32 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2019 lagen die Umsätze allerdings noch über der Sechs-Milliarden-Marke. Das Betriebsergebnis (EBIT) drehte mit 201 Millionen Euro nach einem Minus von 146 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum ins Plus. Die Rendite verbesserte sich auf 3,5 Prozent. Auch das Konzernergebnis nach Steuern ist mit 55 Millionen Euro wieder positiv.
"Wir konnten die negativen Effekte überkompensieren, die sich zum Beispiel aus gestiegenen Materialpreisen und vermehrten Sonderfrachten auf der Materialbeschaffungsseite ergaben", sagte Michael Frick, Finanz- und nach dem Abgang von Jörg Stratmann vorübergehend auch Konzernchef. Ein Grund sei neben der konzernweiten Restrukturierung und Kostensenkungen auch eine erhöhte Produktivität. Mahle hatte weltweit rund 7600 Stellen gestrichen, davon 2000 in Deutschland. Zum Teil wurden komplette Standorte geschlossen. "Die positiven Zahlen belegen, dass wir insgesamt profitabler und effizienter geworden sind", so Frick. Die höchsten Umsatzzuwächse erwirtschaftete das Unternehmen nach eigenen Angaben nun in den Bereichen Elektronik und Mechatronik.