Aptiv stattet 30 Lyft-Fahrzeuge mit selbstfahrender Technologie aus. Die Flotte ist in ganz Las Vegas im Einsatz und soll im täglichen Stadtverkehr genutzt werden können. Allerdings: Komplett autonom fahren die Fahrzeuge noch nicht – es ist weiterhin ein Sicherheitsfahrer an Board, der die Steuerung der Fahrzeuge im Ernstfall übernimmt.
Und es gibt eine weitere Einschränkung: Die Fahrzeuge fahren nicht komplett selbständig, sondern orientieren sich an vorher festgelegte Routen von festgelegten und in der Software hinterlegten Start- und Zielpunkten. Individuelle Routen, die der Nutzer spontan eingibt, gibt es bislang noch nicht, so ein Aptiv-Sprecher zur Automobilwoche.
Aptiv ist eine Abspaltung des Zulieferers Delphi, der sich gänzlich auf neue Technologien wie autonomes Fahren konzentriert.
In die Fahrzeuge ist die von Aptiv entwickelte Mobilitätsplattform integriert, die die Fahrzeuge mit all den nötigen Sinnen ausstattet, um selbständig fahren zu können. Erstmalig wird die Technologie durch den Einsatz bei Lyft nun für einen ersten Kundenkreis zugänglich.
Für Aptiv ist dies eine weitere Etappe, um den Umsatz im Geschäftsbereich für autonomes Fahren zu steigern. Beide Unternehmen erhoffen sich Erkenntnisse aus dem Betrieb und dem Management von selbstfahrenden Flotten.
„Mit dem Wissen und den Daten, die wir daraus gewinnen, können wir unser Angebot für autonomes Fahren optimieren", sagt Aptiv-Chef Kevin Clark. Auch das Portfolio an branchenführenden, aktiven Sicherheitslösungen lasse sich verbessern, so der Chef.Lyft und Aptiv hatten bereits zur CES im Januar eine erste Partnerschaft, wo Lyft-Nutzer eine festgelegte Strecke vom Messegelände zum Las Vegas-Strip mit automatisierten Autos fahren konnten. In einer ersten Pilotphase wurden mehr als 400 Fahrten mit selbstfahrenden Autos vermittelt.Das autonome Fahren war vor wenigen Wochen erst in negative Schlagzeilen gerutscht, als ein Uber-Testfahrzeug, bei dem auch ein Sicherheitsfahrer an Bord war, eine Fußgängerin übersah und sie tödlich verunglückte. In dem Fahrzeug, ein Volvo XC90, war ebenfalls Aptiv-Technologie an Bord – und zwar der Notbremsassistent, der serienmäßig von Volvo in die Fahrzeuge eingebaut wurde. Uber jedoch hatte diesen Fahrerassistenten abgeschaltet, versicherte ein Aptiv-Sprecher. Bei Nvidia stürzte nach der Nachricht der Aktienkurs ab.
Lesen Sie auch:
Tüv-Süd-Entwickler sind sich sicher: Der Uber-Unfall wäre in Deutschland nicht passiert
Nvidia-Gründer Jensen Huang: "Wir wissen, dass viel auf dem Spiel steht"