Die gesamten deutschen Pkw-Neuzulassungen gingen im April um acht Prozent zurück. Das ist bereits bekannt. Wenig Beachtung schenken die Tageszeitungen allerdings der Entwicklung der einzelnen Segmente, obwohl dort die spannendsten Details schlummern.
Der erste, schnelle Blick auf die einzelnen Segmente zeigt:
Mini: - 9 Prozent
Kleinwagen: - 13 Prozent
Kompaktwagen: - 1,5 Prozent
Mittelklasse: - 15 Prozent
Luxusklasse: - 22 Prozent
SUV: + 9 Prozent
Geländewagen: + 5,5 Prozent
Das Mini-Segment verlor im April über neun Prozent. Vor allem der Segmentführer VW Up musste kräftig Federn lassen. Bei diesem Modell gingen die Neuzulassungen um fast 21 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurück. Auf Platz zwei lag der Fiat 500 (minus zwei Prozent) vor dem Smart ForTwo, der sogar 25 Prozent verlor. Von diesen drei Modellen hat der Smart mit 67 Prozent den höchsten Privatkundenanteil, der Fiat 500 wurde nur zu 21 Prozent direkt an Privatkunden verkauft.
Auch die Kleinwagen mussten gegenüber ihrem Vorjahresergebnis mit minus 13 Prozent überproportionale Rückgänge hinnehmen und lagen im April bei einem Marktanteil von 13,6 Prozent in etwa gleichauf mit den SUVs.Segmentführer VW Polo büßte 17,6 Prozent ein, der Opel Corsa auf Rang zwei fast 24 Prozent und der folgende Skoda Fabia lag 13 Prozent im Minus. Mit weniger als 15 Prozent hatte der Corsa vergangenen Monat den mit Abstand niedrigsten Privatkundenanteil, der VW Polo dagegen kam auf über 63 Prozent.
Die Kompaktwagen sind weiterhin das mit Abstand beliebteste Einzelsegment der Deutschen. Allerdings liegen sie seit Oktober vergangenen Jahres ununterbrochen unter 25 Prozent Markanteil, ein Wert der früher als Untergrenze galt. Auch im April kamen sie nur auf einen Anteil von etwas über 24 Prozent, 1,5 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. Nach vier Monaten liegt das Gesamtsegment gut sechs Prozent im Minus, die gesamten Zulassungen sind in diesem Zeitraum um 2,5 Prozent gestiegen.
Zwar weist der Segmentführer VW Golf mit minus 14 Prozent sehr starke Rückgänge auf, aber die anderen Modelle konnten davon kaum profitieren oder die Verluste kompensieren. Von den Top fünf Modellen verbesserte lediglich der Golf-Konkurrent Opel Astra sein Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, alle anderen Modelle verloren stark. Der Audi A3 büßte sogar mehr als ein Viertel seiner Zulassungen ein.