Die Richtung ist klar vorgegeben. Um die CO2-Vorgaben der Europäischen Union von minus 30 Prozent bis 2030 zu erreichen, muss der Anteil an alternativen Antrieben in den Lkw-Flotten deutlich zunehmen. Um die höheren Kosten auszugleichen und die Fahrzeuge attraktiv für Kunden zu machen, fordert Daimler-Lkw-Chef Martin Daum daher höhere Abgaben auf den CO2-Ausstoß. "Wir sind in Gesprächen mit Brüssel und guter Dinge, dass wir ab 2025 eine langfristige und belastbare Lösung erreichen werden", sagte Daum bei der Bilanz-Pressekonferenz in Stuttgart. So sei etwa denkbar, die Maut an den CO2-Ausstoß zu koppeln, um alternative Antriebe zum Diesel konkurrenzfähig zu machen.
Außerdem sei es wichtig, die Ladeinfrastruktur für batterieelektrische Fahrzeuge und Brennstoffzellen-Lkw auszubauen. Allein mit dem Diesel sei die geforderte CO2-Reduktion nicht zu erreichen. So sei der Ausstoß des klimaschädlichen Gases in den vergangenen Jahren trotz hoher Investitionen in die Motoren nur um durchschnittlich 1,1 Prozent pro Jahr zurückgegangen. Zwar seien noch kleinere Sprünge bei der Spriteinsparung möglich, die Technologie aber weitgehend ausgereizt. Spätestens 2039 will Daum seine Flotte klimaneutral haben, damit 2050 auch alle Bestandsfahrzeuge auf der Straße sauber unterwegs sind und die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreicht werden.
Daimler hat bereits einige Elektro-Lkw wie den Fuso eCanter oder den eActros im Testbetrieb bei Kunden. 2022 sollen batteriebetriebene Lastwagen in den wichtigsten Märkten in Serie verfügbar sein. Damit sei man Versuchen mit Oberleitungen zum Aufladen von Akkus während der Fahrt, wie sie unter anderem das Land Baden-Württemberg plant, weit voraus und habe bewiesen, dass sich Strecken etwa zwischen zwei Logistikzentren ohne zusätzliche Infrastruktur bewältigen ließen. Um den Schritt für Kunden zu erleichtern, will sich Daimler in Zukunft verstärkt um die Beratung für die benötigte Ladeinfrastruktur kümmern. "Durch unseren intensiven Dialog bauen wir eine umfassende Expertise rund um die Strombedarfe unserer Kunden auf", so Gesa Reimelt, Leiterin der e-Mobility-Gruppe bei Daimler Trucks.