Herr Hahn, im vergangenen Jahr eskalierte der Streit mit ihrer Schwester, nun haben Sie deren Anteile an der Hahn-Gruppe übernommen. Ist die Situation für das Unternehmen nun geklärt?
Steffen Hahn: Schon zuvor wollte ich mit meiner Schwester, der die Hälfte der Gruppe gehörte, eine Lösung finden. Allerdings sind wir immer wieder gescheitert – durch die Weltwirtschaftskrise, durch den Tod meines Vaters. Jetzt haben wir eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung gefunden – für das Unternehmen, für mich und meine Schwester, das Management und die Mitarbeiter.
Wie stemmen Sie den Kauf?
Hahn: Wir haben eine stabile und solide Finanzierung gefunden. Das ist ein stattlicher Betrag, aber wir sind ein erfolgreiches Unternehmen und können auf ein ordentliches Jahr 2020 und eine erfolgreiche Vergangenheit zurückblicken.
Trotz Pandemie und Unruhe?
Frank Brecht: Es hat das gesamte Team natürlich viel Kraft gekostet, aber wir haben gemeinsam ein verhältnismäßig zufriedenstellendes Ergebnis erreicht. Wir lagen mit den Erlösen rund fünf Prozent unter dem Vorjahr, als der Umsatz 880 Millionen Euro betrug.
Und wie entwickelten sich die einzelnen Bereiche?
Brecht: Mit dem Neuwagen-Umsatz lagen wir rund zwölf Prozent unter Vorjahr. Dafür liefen die Gebrauchtwagenumsätze gut. Auch der Service war gut – wir lagen zum Beispiel mit dem Porsche-Service die gesamte Pandemie über bei 100 Prozent. Die Ertragssituation hat diesen - trotz Corona - ordentlichen Umsatz leider nicht eins zu eins widergespiegelt.