Leaf-Abo bei Lidl

Der Discounter Lidl hat das nächste Auto im Angebot. Diesmal vertreibt der Einzelhändler gemeinsam mit Fleetpool den Nissan Leaf als Abo. Die monatliche Pauschale, die alle weiteren Kosten mit Ausnahme des Stroms umfasst, ist deutlich geringer als beim Abo-Spezialisten Fleetpool.

Rund 200 bis 300 Abos hat der Discounter in den vergangenen Tagen vermittelt. Dies erfuhr Automobilwoche aus Händlerkreisen.

Bei Fleetpool versucht man die Kooperation mit Lidl eher klein zu halten. "Es handelt sich hier lediglich um eine kleine Marketingaktion", so eine Fleetpool-Sprecherin gegenüber Automobilwoche. "Die Test-Aktion ist sehr gut angenommen worden und ist innerhalb ein paar Tagen auch schon wieder ausgelaufen."

Demnach haben Lidl und Fleetpool den Lidl-App-Nutzern das Angebot gemacht. Bei der Fleetpoolmarke "Like-2-Drive" müssen Kunden 329 Euro (zwölf Monate/10.000 Freikilometer) bezahlen. Darauf erhalten Lidl-Kunden einen Nachlass von 50 Euro.  

Aus Sicht der Fleetpool-Sprecherin ein "Testballon": "Solche Aktionen sind üblich bei vielen Anbietern und dienen als Reichweiten- und Absatzverstärker", so die Fleetpool-Sprecherin. Es bestehe keine groß angelegte Kooperation zwischen Lidl und Like-2-Drive.

Der Discounter aus Heilbronn versucht schon länger im Automobilvertrieb stärker Fuß zu fassen. Zuletzt ohne Erfolg: Vor rund drei Jahren hatte Lidl gemeinsam mit Autohaus König und Vehiculum den Grundstein gelegt und innerhalb von fünf Tagen rund 1000 Fiat 500 verkauft.

Die folgenden Lidl-Autos waren von deutlich weniger Erfolg gekrönt. Ursprünglich war eine längere Kooperation mit Vehiculum angedacht, daraus wurde jedoch nichts. Im vergangenen Jahr versuchte es der Discounter mit Modellen von Renault und Kia.

Den Nissan-Händlern ist die aktuelle Aktion bitter aufgestoßen. Entsprechend massiv haben sie sich beim Hersteller gewehrt. Der jedoch habe seine Unschuld beteuert, heißt es aus Händlerkreisen. Fleetpool habe ohne Wissen des Hersteller und des Händlers, der die Fahrzeuge an den Abo-Spezialisten geliefert hat, die Lidl-Aktion gemacht.

Nissan selbst sieht sich der Aktion ausgeliefert: „Wir können nichts machen, da die Aktion nicht über uns läuft“, sagte ein Nissan-Sprecher. Nissan habe diese Aktion nicht gestartet, daher könne Nissan die Aktion auch nicht stoppen.

Dabei sei die Aktion bereits im Februar eingetütet worden. Nur so sei eine Ausgestaltung in ihrer jetzigen Form noch möglich gewesen.

Denn Lidl hat den Abo-Kunden versprochen, dass sie die Fahrzeuge innerhalb von 20 bis 24 Wochen geliefert bekommen. Mittlerweile ist die Lieferzeit in etwa doppelt so lange und beträgt rund zehn Monate.

Aus dem Datencenter:

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