Lichttechnik-Joint Venture Osram Continental gestartet

Nach Abschluss aller Verhandlungen und erteilter Fusionskontrollfreigaben hat das Joint Venture Osram Continental GmbH wie geplant im zweiten Halbjahr 2018 seine Arbeit aufgenommen.

Das Gemeinschaftsunternehmen startet weltweit mit rund 1500 Mitarbeitern an 16 Standorten. Der Hauptsitz ist München. Dieser soll mittelfristig aber nach Garching verlegt werden. Das Joint Venture strebt einen Jahresumsatz im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich an. Beide Unternehmen sind jeweils zu 50 Prozent am Joint Venture beteiligt, welches bei Osram voll konsolidiert wird.

"Die Digitalisierung des Lichts ist bislang ein nur wenig beleuchteter Trend in der Automobilbranche. Dabei gewinnen Automobilelektronik im Allgemeinen und intelligente Lichtlösungen im Besonderen zunehmend an Bedeutung", erklärte Helmut Matschi, Leiter der Division Interior und Mitgliedes des Continental-Vorstands gegenüber Automobilwoche.

"Wir führen unsere Kompetenzen in den Bereichen Licht, Optik und Elektronik auf einer Weise zusammen, die auf dem Markt einzigartig ist. Intelligente Automobilbeleuchtung ermöglicht Fahrzeugherstellern flexibles Desgin und optimierte Entwicklungskosten. Das Interesse an unseren Lösungen ist deshalb groß, was auch die ersten positiven Reaktionen aus der Branche zeigen", ergänzt Andreas Wolf, Leiter der Business Unit Body & Security bei Continental.

Dirk Linzmeier, CEO von Osram Continental blickt erwartungsvoll auf den Start des Joint Ventures: „In den vergangenen Monaten haben wir viele Weichen gestellt, um ein neues Unternehmen zu schaffen, das die Zukunft automobilen Lichts neu denkt. Aufbauend auf starken Wurzeln werden wir mit Osram Continental wichtige Impulse im Markt setzen.“

Osram Continental plant bis zu zweistellige Wachstumsraten jährlich für die nächsten fünf Jahre. Hintergrund ist ein stark wachsender Markt für LED- und laserbasiere Lichtmodule, -lösungen und der dazugehörigen Elektronik. Erste im Joint Venture entwickelte Produkte sollen bis 2021 serienreif sein.

Der Markt für Kraftfahrzeugbeleuchtung in der Automobilindustrie befindet sich aktuell in einer Umbruchphase hin zu halbleiterbasierten Technologien in der Beleuchtung. Dabei gewinnen Software und Elektronik kontinuierlich an Einfluss. Continental und Osram kombinieren eigenen Angaben zufolge deshalb ihre Stärken in den jeweiligen Bereichen und entwickeln hochmoderne Scheinwerfermodule sowie Lösungen für die Heck- und Innenbeleuchtung für Automobilhersteller und Zulieferer.

Das Joint Venture will die zunehmende Digitalisierung in der Fahrzeugbeleuchtung nachhaltig nutzen, um intelligente Beleuchtungsfunktionen für Fahrzeuge komplett aus einer Hand zu produzieren. Mit seinem optimierten Ansatz, Beleuchtung und intelligente Elektronik zu vereinen, treibe das Gemeinschaftsunternehmen zudem die Marktdurchdringung der LED-Technologie in allen Fahrzeugsegmenten.

Das Joint Venture bringt softwarebasierte Lösungen für eine konfigurierbare Beleuchtungsverteilung, beispielsweise für blendfreies Abblend- und Fernlicht zum Einsatz, und entwickelt zudem intelligente Beleuchtungsfunktionen. Auf Basis von Daten aus Navigation und Sensoren, können Fahrzeuge mit diesen Lösungen künftig etwa Warnhinweise für andere Verkehrsteilnehmer auf die Fahrbahn projizieren.

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