Der angeschlagene Kabel- und Bordnetzspezialist Leoni wird seinen Aktionären bis Ende 2022 keine Dividende zahlen. Dazu habe sich das Unternehmen sowohl gegenüber Bund und Ländern als auch gegenüber den eigenen Banken verpflichtet, um neue Kredite zu erhalten, sagte Finanzvorstand Ingrid Jägering auf der virtuellen Hauptversammlung am Donnerstag. Bis zur Rückzahlung der Kredite, die bis Ende 2022 laufen, müsse Leoni alle alle "Gewinne thesaurieren". Das bedeute einen "de-facto Dividendenverzicht", fügte Vorstandschef Aldo Kamper hinzu.
Leoni hatte nach dem Ausbruch der Corona-Krise Staatshilfe beantragt und im April einen von Bund und Ländern verbürgten Betriebsmittelkredit von 330 Millionen Euro erhalten. Im Gegenzug habe man sich zu dem Dividendenverzicht verpflichten müssen. Dieselbe Verpflichtung habe es auch schon im März gegeben, als sich Leoni nach langem Ringen mit seien Banken auf eine 170 Millionen Euro schwere Umfinanzierung einigen konnte. "Und die Laufzeiten decken sich – bis Ende 31. Dezember 2022", sagte Kamper.