Es war vor rund zwei Jahren, als der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer eine Debatte um den Einsatz von Leichtbau bei Elektrofahrzeugen lostrat. Dudenhöffer hatte in einem Feldversuch zwei Elektroautos mit jeweils 300 Kilo schweren Kieselsäcken beladen und den Verbrauch auf einer 100 Kilometer langen Teststrecke gemessen.
Das Ergebnis: Ein Tesla Model S verbrauchte nur 0,6 Prozent mehr Strom, bei einem BMW i3 waren es 4,4 Prozent. Damit kam Dudenhöffer zum Schluss: "Auch ein BMW i3 bestätigt damit, dass Gewichtseinsparung bei Elektroautos nicht die erste Wahl sein kann."
Die Annahme hinter der Argumentation: Wenn ein schweres Elektroauto beschleunigt hat, ist dessen Bewegungsenergie größer als die eines leichten Fahrzeugs. Daher lässt sich auch bei der Rekuperation mehr Energie zurückgewinnen. So ist zu erklären, dass der Tesla trotz schwerer Beladung nur minimal mehr Strom verbrauchte. Dies gilt zumindest so lange, wie die Leistung des Generators nicht überschritten wird, da sonst kaum noch Energie zurückgewonnen werden kann.
Doch die Thesen von Dudenhöffer, die sich hartnäckig in der Automobilindustrie halten, stoßen zunehmend auf Widerstand. Die Landesagentur für Leichtbau Baden-Württemberg hält nun mit gleich mehreren Untersuchungen dagegen. "So etwas wie ein Perpetuum Mobile gibt es nicht, und ein leichteres Fahrzeug ist wirtschaftlicher als ein schwereres", sagt der Agenturchef Wolfgang Seeliger.