Wie kann die Autoindustrie helfen, die medizinische Versorgung während der Corona-Pandemie zu verbessern? Beispielsweise durch die Bereitstellung hunderttausender Atemschutzmasken, die in den seit Wochen verwaisten Lackieranlagen der Hersteller vorerst nicht gebraucht werden. Oder, so die Forderung von Politikern wie US-Präsident Donald Trump und Großbritanniens Premierminister Boris Johnson, durch die rasche Umrüstung der Produktionslinien auf die Herstellung von Beatmungsgeräten.
Dem spanischen Hersteller Seat ist das jetzt gelungen. Im Werk Martorell bei Barcelona werden – auf einer Produktionslinie, auf der bislang das Kompaktmodell Leon gefertigt wurde – ab sofort Beatmungsgeräte hergestellt. Etliche Spezialunternehmen, Labors und Mediziner waren an der Entwicklung, Umrüstung und dem Anlauf der Produktion des Beatmungsgeräts beteiligt. Als Komponenten kommen unter anderem Zahnräder aus einem 3D-Drucker, Getriebwellen und ein angepasster Scheibenwischermotor zum Einsatz. Die Zulassung der zuständigen spanischen Behörde hat das Gerät ebenfalls in Rekordzeit erhalten. Nun können pro Tag bis zu 300 der von Seat "Beatmungshilfen" genannten Geräte gebaut werden.