Land Rover mit Problemen bei Plug-in-Hybriden

Rückschlag für Jaguar Land Rover an der CO2-Front: Die Marke Land Rover kann ihre zunächst versprochenen Emissionsangaben bei den teilelektrifizierten Versionen ihrer beiden meistverkauften Modelle Eoque und Discovery Sport nicht erfüllen.

Für Jaguar Land Rover insgesamt könnte dies die CO2-Hürde noch höher wachsen lassen, weil dadurch die begehrten so genannten "Supercredits" entfallen, durch die hohe Emissionswerte anderer Motorkonfigurationen ausgeglichen werden können.

Einer aktuellen Studie der Nichtregierungs-Organisation Transport & Environment zufolge muss JLR in diesem Jahr mit großer Wahrscheinlichkeit mit Strafzahlungen an die EU rechnen.

Unter allen Automarken lag JLR demnach zum Halbjahr 2020 in Europa am weitesten von der CO2-Schwelle für das Jahr entfernt, bei der keine Strafzahlungen fällig wären, nämlich noch 13 g/km darüber. Um sich diesem Ziel anzunähern, hatte Land Rover jüngst auch erstmals in seiner Geschichte einen Dreizylinder-Benzinmotor als einzige Antriebsquelle ins Programm aufgenommen.

In einer Mitteilung des Herstellers dazu heißt es: "Wegen der Auswirkungen der Covid-19 Pandemie sind wir noch nicht in der Lage, die zunächst kommunizierten bestmöglichen WLTP-Verbrauchswerte zu liefern."

Eine Sprecherin in Deutschland bestätigte, dass die CO2-Angaben nach oben korrigiert wurden. "Um die Homologisierung so schnell wie möglich zu erreichen, haben wir für die beiden Modelle die jeweils höchsten Ausstattungsvarianten mit den entsprechend höheren CO2-Werten angemeldet." Die ursprünglichen Reichweiten- und CO2-Angaben hätten für die Einheiten aus dem ersten Verkaufsjahr gegolten. Diese seien jetzt für das neue Verkaufsjahr angepasst worden."Auf die BAFA-Förderung haben die etwas höheren Werte keine Auswirkungen," betonte sie.

Die Plug-in-Hybride wurden im Frühjahr in das Antriebsangebot der beiden Modelle aufgenommen. Damals hatte Land Rover erklärt, dass der Range Rover Evoque P300e auf eine CO2 Emission von 32g/km komme, während sich der Discovery Sport P300e mit 36g/km begnüge. Diese Angaben haben sich nun aber für einige Ausstattungsversionen als zu optimistisch erwiesen.

So weist Land Rover in seinem Konfigurator für den Plug-in-Hybrid-Evoque einen CO2-Wert von 39 g/km und einen kombinierten WLTP-Verbrauch von 1,7 l/100km aus. Für die Plug-in-Hybridversion des Discovery Sport nennt Land Rover jetzt einen CO2-Wert von 46 g/km und einen Verbrauch von 2,0 l/100km.

Lesen Sie auch:

Range Rover bringt Hybrid-Varianten für den Velar

Land Rover bringt Mild-Hybrid und Dreizylinder

JLR Deutschland: Christian Blank wird neuer Vertriebsdirektor

Ein Bretone in Gaydon: Bollorés schwerer Start als JLR-Chef

Aus dem Datencenter:

CO2-Flottenziele in der EU für 2021 nach Herstellern