Viele wichtige Fragen ließ Renault am Tag der Ankündigung seines Restrukturierungsplans noch offen. Um jeden Preis wollte man die Botschaft "Werksschließungen" verhindern. Doch wie beispielsweise die vieltausendköpfige Belegschaft im großen Montagewerk Flins künftig nur mit Recyclingaufgaben beschäftigt werden soll, bleibt ein Rätsel.
Seltsam erscheint auch der Widerspruch zwischen der konkreten Zahl von 4600 wegfallenden Jobs im Heimatmarkt Frankreich und zugleich die zugeknöpften Aussagen zur künftigen Produktions- und Modellstruktur. Tatsächlich dürfte man in Billancourt schon weit mehr festgezurrt haben, gemeinsam mit dem Allianzpartner Nissan.
Das mag zum Teil daran liegen, dass man den neuen CEO de Meo nicht noch mehr bloßstellen will. De Meo soll nicht zum reinen Erfüllungsgehilfen eines längst vereinbarten Mittelfrist-Plans-degradiert werden.
Zum Teil aber könnte diese Unbestimmtheit auch an der eigenen Unsicherheit der Renault-Führung liegen, die ahnt, dass in dem Unternehmen mit einer Staatsbeteiligung von 15 Prozent noch lange nicht das letzte Wort gesprochen ist.
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