Unproduktiv und unprofessionell. Mit dieser ätzenden Kritik hatte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann den Autogipfel im Kanzleramt vor wenigen Tagen attackiert. Die Verkehrspolitik der Bundesregierung sei "schwer erträglich", wetterte der Grünen-Politiker. Nun hat Kretschmann, der bei Angela Merkel nicht eingeladen war, mit seinem eigenen Gipfel in Berlin gekontert.
Schon seit zwei Jahren trifft sich Kretschmann mit den Branchengrößen wie Daimler, Bosch, Porsche und vielen anderen aus dem Südwesten beim Strategiedialog Automobilwirtschaft (SDA), um die Transformation der stark vom Automobilbau abhängigen Region jobverträglich zu gestalten. Zuletzt hatte er ein Bündnis mit den Autoländern Bayern und Niedersachsen angekündigt. Erstmals aber wurde das Jahresgespräch in Berlin abgehalten und nicht in Stuttgart – ein klarer Wink in Richtung Bundesregierung.
„Baden-Württemberg geht mit ganz konkreten und sichtbaren Maßnahmen voran, um den Transformationsprozess der Automobilwirtschaft zu einer Erfolgsgeschichte für die Unternehmen, die Menschen und den Klimaschutz zu machen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Anschluss an die Veranstaltung in der Landesvertretung. Dafür müsse die Verkehrswende mit der Energiewende verschränkt werden, so Kretschmann. "Das Auto der Zukunft muss in Deutschland vom Band rollen."