Für den Hersteller von Bremsen für Lastwagen und Schienenfahrzeuge Knorr-Bremse läuft es derzeit rund. Auf der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag wird der Konzern wohl bei Umsatz und Gewinn glänzen. Und das Unternehmen rückt nach nur wenigen Monaten im Kleinwerte-Index S-Dax schon bald in den Nebenwerte-Index M-Dax auf.
Dennoch braut sich bei Knorr-Bremse Ärger zusammen. Die Gewerkschaft IG-Metall kritisiert scharf die Arbeits- und Tarifbedingungen beim Münchner Konzern. Laut IG-Metall besteht bei rund 80 Prozent der Standorte in Deutschland keine Tarifbindung. Knorr Bremse wäre dann im MDax das einzige Unternehmen, bei dem regional zum Teil keine Tarifverträge gelten. Viele der Beschäftigten würden 42 Stunden pro Woche ohne vollen Lohnausgleich arbeiten statt der tariflich geltenden 35 Stunden, heißt es dort. Nicht auszuschließen sei, dass sich dieses Vorgehen für Knorr-Bremse beim Wettbewerb um Fachkräfte perspektivisch auch negativ auswirken könnte.