So langsam wird es eng für VW und seine Töchter. Da sonnen sich die Niedersachsen gerade erst seit ein paar Monaten im Ruhm ihres Modularen Elektrobaukastens und sammeln eifrig Vorschusslorbeeren für Autos wie den VW ID4, den Audi Q4 e-tron und den Skoda Enyaq, und jetzt stehlen ihnen die Koreaner mal wieder die Schau. Denn nachdem schon Hyundai ID4 & Co mit dem Ioniq5 in die Parade gefahren ist, reicht jetzt Kia auf der gleichen Basis den EV6 nach. Eher leidenschaftlich als cool gezeichnet, eine halbe Nummer größer und obendrein schneller und stärker, nimmt er die MEB-Modelle vom zweiten Halbjahr an zu Schätzpreisen in der ersten Hälfte der 40.000er von oben in die Zange.
Genau wie der Ioniq5 nutzt der EV6 eine neue koreanische Elektro-Architektur namens E-GMP, die ähnlich konsequent und flexibel ist wie der Wolfsburger Wunderbaukasten. Nur dass die Koreaner damit bereits einen Schritt weiter ist und wie sonst nur der Porsche Taycan und Audi e-tron GT auf 800 Volt-Technik setzten und deshalb auch an der Ladesäule Bestmarken erzielen: Den Sprung von zehn auf 80 Prozent schaffen sie im Idealfall in 18 Minuten und der Strom für 100 Kilometer fließt in weniger als fünf Minuten.