Kompaktklasse sinkt auf historischen Tiefststand

Die gesamten deutschen Pkw-Neuzulassungen sind im April auch aufgrund zweier Arbeitstage mehr um acht Prozent gestiegen. Bei den betrachteten KBA-Segmenten gab es dennoch einige Fahrzeugklassen, die ihr Vorjahresergebnis verfehlten.

Das Mini-Segment konnte das Vorjahresergebnis ganz knapp nicht bestätigen. Souveräner Segmentführer blieb der VW Up mit plus 5,3 Prozent. Auf den Plätzen zwei und drei lagen der Smart Fortwo (plus 14 Prozent) und der Fiat 500, der ein Viertel seiner Vorjahreszulassungen einbüßte. Betrachtet man nur die Anzahl der privaten Zulassungen, liegt der Smart Fortwo mit einem Privatkundenanteil von 60 Prozent deutlich vor dem VW Up.

Die Neuzulassungen der Kleinwagen gingen um 8,7 Prozent zurück und die drei meistverkauften Modelle kamen von VW, Ford und Opel. Der VW Polo behauptete sein Spitzenposition mit einem ähnlichen Zulassungsergebnis wie vor einem Jahr. Auf Platz zwei kann der Ford Fiesta, der sein Ergebnis um über die Hälfte steigern konnte. Den dritten Platz belegte der Opel Corsa mit 4573 Neuzulassungen, ein Plus von knapp sechs Prozent. Damit konnte er sich als einziges Opel-Modell unter den Top drei eines Segments behaupten. Allerdings betrifft dies nur die gesamten Zulassungen. In der Rangliste der privaten Neuzulassungen belegte der Corsa mit 521 Neuzulassungen lediglich Platz 15.

Die Kompaktwagen sind zwar weiterhin das am häufigsten nachgefragte Segment, aber der Marktanteil ist weiter rückläufig. Im April fiel er auf 21,8 Prozent und gegenüber dem Vorjahr wurden knapp drei Prozent weniger Pkw dieses Segment zugelassen. Noch nie seit der Einführung der aktuellen KBA-Segmentation im Jahr 2006 war der Marktanteil auf solch einem niedrigen Niveau. Die Zeiten, dass diese Fahrzeugklasse über ein Viertel aller Zulassungen ausmachte, sind wohl endgültig vorbei.

Die Nummer eins, der VW Golf, verlor 3,7 Prozent, verzeichnete aber dennoch mehr als das Dreifache an Neuzulassungen der Nummer zwei, dem Ford Focus mit plus 53 Prozent. Auf Platz drei kam der Skoda Octavia mit meinem Plus von 33,5 Prozent. Auch in diesem Segment ist die Platzierung bei den privaten Neuzulassungen eine andere: Der Golf bleibt natürlich Nummer eins, aber der Ford Focus fällt in dieser Rangliste mit weniger als 22 Prozent privater Käufer auf den sechsten Rang zurück. Hinter dem Skoda Octavia ist der Dacia Sandero die Nummer drei bei den privaten Käufern.

Die Mittelklasse konnte sich gegenüber dem schlechten März-Ergebnis wieder leicht verbessern und kam mit einem Plus von 3,7 Prozent auf einen Marktanteil von 11,5 Prozent. Segmentführer im April blieb der VW Passat mit einem Plus von über sieben Prozent. Nur knapp – um 34 Neuzulassungen dahinter - belegte der Audi A4 (plus 14 Prozent) Platz zwei vor der Mercedes C-Klasse (minus 21,3 Prozent).

Nur auf die privaten Neuzulassungen bezogen, ist die C-Klasse allerdings das erfolgreichste Mittelklasse-Modell. Die direkten Verkäufe an Privatkunden waren um 45 Prozent höher als die des Passat.

Mit plus 74 Prozent und einem geringen Vorsprung von 16 Neuzulassungen eroberte sich der BMW Fünfer im April die Spitzenposition in der Oberklasse zurück. Auf den Plätzen zwei und drei lagen die Mercedes E-Klasse und der Audi A6. Das Gesamtsegment konnte gut 21 Prozent mehr Neuzulassungen verbuchen als im Vorjahr.

Die Luxusklasse konnte sich mit plus 31,7 Prozent noch deutlicher steigern als die Oberklasse, ist aber mit einem Prozent Marktanteil volumenmäßig relativ bedeutungslos. Allerdings ist dieses Segment gerade für die deutschen Hersteller lukrativ und sehr imageträchtig.Die Mercedes S-Klasse verdrängte den Audi A7 wieder von der Spitze und ist nun auch nach vier Monaten die eindeutige Nummer eins

Die Sportwagen lagen mit 18 Prozent im Minus, ihr Marktanteil ist mit 1,7 Prozent der zweitniedrigste nach dem der Luxusklasse. Nummer eins wurde im April der Porsche 911 vor dem Mercedes E-Klasse Coupe, dem Audi TT.

Das SUV-Segment ist weiterhin auf deutlichem Wachstumskurs. Im April betrug das Plus gut 30 Prozent. Zum 35-sten Mal in Folge wurden die Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahresmonat übertroffen.

Der Ford Kuga (plus 38 Prozent) konnte die Spitzenposition behaupten. An zweiter Stelle lag der VW T-Roc, der im Vorjahr noch nicht auf dem Markt war, vor dem Mercedes GLK, GLC, der 60 Prozent zulegte.

Der VW T-Roc nimmt immer mehr an Fahrt auf und ist bei den privaten Käufern offensichtlich sehr erfolgreich. Berücksichtigt man nur seinen hohen Privatkundenanteil von über 64 Prozent, so lag er im April bei den privaten Neuzulassungen an erster Stelle.

Während VW bei den SUVs auf einen souveränen Platz eins noch wartet, werden die Geländewagen, die ein Plus von 3,4 Prozent verzeichneten, weiterhin eindeutig vom VW Tiguan dominiert. Das Modell machte im März 27 Prozent aller Neuzulassungen dieses Segments aus. Auf Platz zwei kam der Skoda Kodiaq mit einem Anteil von 8,1 Prozent. Platz drei ging an den Audi Q5. Insgesamt machten im April die acht Modelle des VW-Konzerns 57 Prozent aller neu zugelassenen Geländewagen aus.

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