Acht Zylinder, 4,2 Liter Hubraum, 450 PS – und das in einem Mittelklasse-Kombi: Mit dieser spektakulären Kombination hat es der Audi RS4 Avant in der letzten Generation zum Helden der Vielfahrer und zur Ikone sportlicher Familienväter gebracht. Doch wenn Audi Anfang nächsten Jahres für Preise ab 79.800 Euro die neue Auflage des Eiltransporters auf den Markt bringt, werden sie Fans deshalb ein wenig umstellen müssen. Denn die Bayern folgen dem Geist der Zeit, wollen beweisen wie vergnüglich Vernunft sein kann und bauen künftig nur noch einen Sechszylinder ein.
Dafür haben sie 450 gute Argumente. Schließlich ändert sich die Leistung durch den Verzicht auf 1,3 Liter Hubraum und zwei Zylinder nicht, die um 170 Nm angehobene Drehmomentkurve beschreibt einen imposanten Tafelberg, dessen schier endlos breites Plateau bei 600 Nm gipfelt und der Verbrauch geht immerhin um 17 Prozent auf 8,8 Liter zurück. Und mit Quartett-Daten wie den 4,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h oder den gegen Aufpreis freigeschalteten 280 km/h Spitzentempo kann sich der RS4 Avant mit den allermeisten Sportwagen messen.
Doch so leistungsstark der Antrieb ist, so schmerzlich mangelt es ihm an ein paar großen Regungen: Das Drehzahlband zu schmal, der Klang ein bisschen so schmalbrüstig, als wäre Meat Loaf bei den Wheight Watchers, und der Lauf und zu harmonisch, als dass der Funke überspringen wolle.