Kleinwagen waren im Juni sehr gefragt

Die gesamten deutschen Pkw-Neuzulassungen gingen im Juni um 3,5 Prozent zurück. Bei den betrachteten KBA-Segmenten gab es im Vorjahresvergleich unterschiedliche Entwicklungen zwischen plus 24 Prozent und minus 17 Prozent.

Das Mini-Segment verlor im Juni über sechs Prozent. Der VW Up verzeichnete einen Rückgang um 29 Prozent, bleibt aber unangefochten auf Platz eins. Mit Verlusten von knapp neun Prozent kam der Fiat 500 auf Platz zwei, vor dem Renault Twingo, der fast 38 Prozent zulegte.

Die Kleinwagen kamen mit einem Zuwachs von zehn Prozent auf einen Marktanteil von 15,8 Prozent und waren eindeutig zweitstärkstes Segment vor den SUVs. Segmentführer VW Polo verzeichnete ein Plus von 17,5 Prozent und lag deutlich vor dem Skoda Fabia (plus fünf Prozent). Aufgrund eines Rückgangs um über 17 Prozent belegte der Opel Corsa Platz nur Platz vier, hinter dem Mini. Der Polo hatte mit fast 57 Prozent den höchsten Privatkundenanteil dieser vier Modelle.

Die Kompaktwagen sind zwar weiterhin das mit Abstand beliebteste Einzelsegment der Deutschen, mussten aber zum wiederholten Mal deutliche Verluste hinnehmen. Minus 14 Prozent im Juni bedeuteten einen Marktanteil von 23,3 Prozent. Nach sechs Monaten liegt er nur geringfügig höher. Seit Oktober vergangenen Jahres liegt der Marktanteil ununterbrochen bei unter 25 Prozent, ein Wert der früher als Untergrenze galt.

Das Top-Modell VW Golf verlor diesmal mit minus 9,5 Prozent weniger als das Gesamtsegment. Deutlichere Verluste musste der Opel Astra (minus 18,7 Prozent hinnehmen.

Mit einem Rückgang von zehn Prozent gehörte auch die Mittelklasse zu den Verlierersegmenten des Junis. Platz eins behauptete der VW Passat (minus 6,6 Prozent) vor der Mercedes C-Klasse (minus 2,6 Prozent). Der Vorsprung betrug aber ganze 40 Neuzulassungen. Auf Platz drei kam der Audi A4. Der durchschnittliche Privatkundenanteil in der Mittelklasse lag bei 23 Prozent. Die C-Klasse erreichte 42 Prozent, der Passat weniger als acht Prozent.

Die Oberklasse erreicht mit plus 23,6 Prozent das stärkste Wachstum aller betrachteten KBA-Segmente. Die drei deutschen Segmentführer Mercedes E-Klasse, BMW 5er und Audi A6 machen zirka 95 Prozent des Segmentvolumens aus. Alle drei Modelle konnten ihre Zulassungen gegenüber dem Vorjahr steigern. Der BMW 5er erzielte mit plus 46 Prozent die höchsten Zuwächse.

Mit plus sechs Prozent konnten SUVs zwar entgegen der Gesamtmarktentwicklung zulegen, waren allerdings diesmal nicht die am stärksten wachsende Fahrzeugklasse. Der Marktanteil lag bei 13,9 Prozent und damit zwar um einen Prozentpunkt höher als vor einem Jahr; allerdings zeigt sich seit einigen Monaten keine eindeutige positive Dynamik mehr ab. Im Juni hießen die Top drei Modelle Ford Kuga, Mercedes GLK, GLC und Opel Mokka. Alle drei Modelle konnten ihr Vorjahresergebnis verbessern, das Mercedes Modell erreichte ein Plus von 30 Prozent.. Zum deutlichen Wachstum des Segments trugen neue Modelle bei, die vor einem Jahr noch keine Zulassungen hatten. Insgesamt machten sie 13 Prozent des Segmentvolumens aus. Am erfolgreichsten dieser neue Modelle war der Audi Q2 mit einem Segmentanteil von über vier Prozent. Der mit Spannung erwartete neue Opel-SUV Crossland X erreichte in seinem zweiten Monat einen hohen Segmentanteil von 3,4 Prozent, allerdings bei einem Anteil gewerblicher Zulassungen von über 84 Prozent. Somit kam es auch bisher zu keinen negativen Effekten auf den Opel Mokka.

Im Gegensatz zu den vergangenen Monaten hätte sich das Segment ohne die Volumen der neuen Modelle mit minus acht Prozent deutlich schlechter als der Gesamtmarkt entwickelt. Mit einem Plus von über 20 Prozent bleiben die SUVs aber das am stärksten wachsende Segment im bisherigen Jahresverlauf.

Die größeren Geländewagen konnten im Juni mit minus sechs Prozent ebenfalls nicht an die Erfolge vergangener Monate anknüpfen. Eindeutiger Segmentführer war der VW Tiguan, der seine Zulassungen um 23 Prozent steigern konnte auf Platz zwei lag der Volvo XC 60 mit plus 28 Prozent. Allerdings verloren die folgenden Audi-Modelle Q3 (minus 43 Prozent) und Q5 (minus 36 Prozent) deutlich.

Im Juni ging der Gesamtmarkt um 3,5 Prozent zurück, die Neuzulassungen von Diesel-Pkw fielen um fast 19 Prozent. Der daraus resultierende Marktanteil lag bei unter 39 Prozent.. Auch nach sechs Monaten ist die Tendenz deutlich: Einem Gesamtmarktzuwachs von 3,1 Prozent steht ein Rückgang der Dieselzulassungen von neun Prozent gegenüber. Bei allen wichtigen Diesel-Herstellern entwickelten sich die Neuzulassungen von Diesel-Pkw schlechter als die der gesamten Marke. Lediglich Mercedes konnte die Verluste in Grenzen halten. Hier gingen die Dieselzulassungen lediglich um 0,5 Prozent zurück. Die gesamte Marke konnte aber um 6,6 Prozent zulegen.

Die Zulassungen von Hybriden und Elektro-Pkw sind zwar auch im Juni wieder gestiegen, allerdings befinden sie sich weiterhin auf sehr niedrigem Niveau und sind bei weitem nicht in der Lage, die Rückgänge bei den Dieselzulassungen zu kompensieren. In Summe kamen die Hybride und E-Mobile im Juni auf einen Marktanteil von drei Prozent, 1,3 Prozentpunkte mehr als im Januar 2016. In diesem Zeitraum fielen die Dieselanteile um fast zehn Prozentpunkte.

Im ersten Halbjahr sind in Deutschland insgesamt etwas mehr als 10.000 reine E-Mobile und 37.500 Hybrid-Pkw zugelassen worden. Die Verteilungen der reinen Elektro-Pkw auf die einzelnen Marken gibt ein ernüchterndes Bild: Bei den Elektro-Pkw entfallen auf Renault und Tesla zusammen 42,4 Prozent der Zulassungen. Alle deutschen Marken in Summe kommen auf etwa ein Drittel.

Nach dramatischer sieht es bei den Hybriden aus: Hier kommen weit mehr als die Hälfte der Zulassungen von Toyota. Die deutschen Marken kommen insgesamt auf einen Anteil 28 Prozent. Zum Vergleich: Der Anteil der deutschen Marken am Gesamtmarkt liegt bei 60 Prozent.

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Segmententwicklung in Deutschland im Juni 2017