Der ZDK-Präsident kritisierte in diesem Zusammenhang Hersteller und Politik deutlich. Die zögerliche Haltung der Hersteller sei auch deswegen "unverständlich", weil nach Schätzungen des ZDK für rund 1,3 Millionen Euro 5-Dieselfahrzeuge die wesentlichen Hardware-Teile für eine Nachrüstung bereits in den Regalen der Hersteller seien.
Im Zusammenhang mit Diesel-Krise und Nachrüstungen betonte Karpinski erneut, die hohe Belastung durch Leasingrückläufer. Inzwischen stünden mehr als 350.000 Euro-5-Diesel mit einem Wert von knapp 5 Milliarden Euro beim Handel "und es werden immer mehr". Wenn ein mittelständischer Händler heute 100 Leasingrückläufer einer Premiummarke bekomme, dann könne das einen Verlust von einer Million Euro oder mehr bedeuten.
Wohl auch deswegen würden einer Umfrage des ZDK zufolge mehr als 40 Prozent der Händler ihre gebrauchten Diesel auf eigene Kosten nachrüsten lassen, wenn ihnen das Rechtssicherheit brächte. "Wir fordern von niemandem etwas", betonte Karpinski. "Wir wollen ausschließlich eine Regelung, die Rechtssicherheit gibt, damit die Leute, die nachrüsten wollen die Sicherheit haben, dass sie in die Innenstädte einfahren dürfen."
Auch insgesamt spricht sich Karpinski dagegen aus, den Fahrern Nachrüstungen komplett zu bezahlen. Es sei ein Fehler gewesen, dass die Politik gefordert habe, dass die Hersteller die Nachrüstungen bezahlen sollten. "Das haben die abgelehnt. Das war wie eine Wand, gegen die sie gelaufen sind", sagte Karpinski.