Überflüssige Pfunde erschweren das Vorankommen und kosten Energie. Das ist beim Mensch nicht anders als in der Industrie. Einmal im Jahr kürt die südwestdeutsche Landesagentur Leichtbau BW daher die besten Innovationen für die Gewichtsreduktion. "Neben unnötigen Kilos spart man wertvolle Rohstoffe bei der Herstellung von Produkten. Und ein leichteres Flugzeug oder Auto verbraucht weniger Treibstoff und verursacht weniger Emissionen", sagte Wolfgang Seeliger, Geschäftsführer der Landesagentur, zu Beginn der Verleihung der ThinKing-Awards in Stuttgart. So könne der Leichtbau einen ganz erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Unter zwölf Ideen haben sich in diesem Jahr drei Vorschläge aus dem Bereich des Fahrzeugbaus durchgesetzt. Bewertet wurden sie von einer Fachjury, der auch die Automobilwoche angehörte. Der erste Platz für die innovativste Leichtbaulösung aus 2019 ging an die Rainer & Oliver PULS GmbH aus Karlsruhe. Das Unternehmen hat einen Elektromotor für Nutzfahrzeuge entwickelt, der zu 80 Prozent leichter ist als herkömmliche Antriebe und trotzdem die gleiche Leistung erreicht. Das erhöht die mögliche Nutzlast beziehungsweise erhöht die Reichweite.
Möglich wird dies durch das Leichtbauprinzip der sogenannten Funktionsintegration: Motor und Planeten-Getriebe sitzen in einem Gehäuse, wodurch zwei Funktionen in einem Bauteil zusammengefasst werden. "Durch diese besondere Bauart reduzieren wir nicht nur die Anzahl der verbauten Teile wie etwa Dichtungen, Lager, Kupplungen, Flansche und Befestigungselemente, sondern erzielen auch einen besseren Wirkungsgrad", sagt Puls.