Herr Sprenger, die Neuaufstellung im Management der Hülpert-Gruppe ist eine Reaktion auf die disruptiven Veränderungen im Automobilgeschäft. Was ändert sich dabei aus Ihrer Sicht grundsätzlich für den Autohandel?
Der Autohandel befindet sich aus meiner Sicht in der größten Transformationsphase seit seinem Bestehen. Bedeutung und Wert des Automobils für die Konsumenten sind im Wandel. Zudem ändern sich die Antriebsarten, was neue Player auf den Markt gerufen hat und unser Geschäft erschwert. Außerdem müssen wir mit Blick auf Elektromobilität mit Investitionen in Vorleistung gehen ohne zu wissen, ob Batteriebetriebene Fahrzeuge die Zukunft tatsächlich bestimmen werden: Es gibt noch andere Antriebsarten, die im Grund praktikabler sind. Die radikalste Veränderung steht uns aber mit dem autonomen Fahren bevor. Das Mobilitätsverhalten wird sich dadurch komplett verändern, denn der Besitz eines Autos wird für die Konsumenten unattraktiver. Schon heute wird ein Kraftfahrzeug kaum genutzt. Zu 90 Prozent der Zeit wird es nicht bewegt, sondern steht in der Garage oder auf dem Parkplatz. Zukünftig wird unser Geschäft darin bestehen, Mobilitätskonzepte anzubieten und Mobilitätsanbieter zu sein. Vor allem in Ballungsgebieten werden sich Fahrzeuge auf Bestellung durchsetzen, die bis vor die Tür geordert werden können, während sich die Insassen mit anderem beschäftigen werden. Ob das autonome Fahren in drei, fünf oder zehn Jahren kommt, ist schwer zu sagen. Aber es wird schnell kommen und wir müssen uns darauf einstellen. Wer hätte denn vor vier Jahren gedacht, dass Dieselfahrzeuge heute am Abgrund stehen würden?!