Der Rechtsstreit zwischen der Google-Mutter Alphabet und dem Fahrdienstvermittler Uber scheint ausgestanden, denn wie Uber-Chef Dara Khosrowshahi vor wenigen Tagen auf einer Tech-Konferenz des Magazins Recode verriet, denken beide Unternehmen über eine Zusammenarbeit nach.
"Die Beziehung wird besser – und wir diskutieren gerade mit Waymo über eine Zusammenarbeit", sagte Khosrowshahi auf der Tech-Konferenz in Los Angeles, Kalifornien.
Khosrowshahi hat demnach Waymo-Chef John Krafcik vorgeschlagen, autonome Waymo-Fahrten über die Uber-Plattform anzubieten. "Waymo bietet eine unglaubliche Technologie an. Sie meines es absolut erst mit autonomen Fahrzeugen", sagte er. Es könne eine gute Sache sein, ihre Waymo-Technologie via Uber anzubieten. "Es liegt an ihnen, ob sie es wollen oder nicht", fährt er fort.
Der Ball liegt also bei Krafcik.Khosrowshahi begründet die mögliche Zusammenarbeit deshalb als Sinnvoll, weil über das Netzwerk der Uber-Kunden Waymo gleich eine viel höhere Auslastung der Fahrzeuge bekommen würde.
Geht es nach Khosrowshahi gehören Shared Mobility und autonomes Fahren untrennbar zusammen. "Autonomes Fahren wird geteilt werden – und Shared Mobility wird grundlegend sein für autonomes Fahren." Aus diesem Grund macht es für ihn mehr als Sinn, dass Waymo Teil des größten globalen Mitfahrnetzwerks wird, um eben eine hohe Auslastung erzielen zu können.
Khosrowshahis Haltung gegenüber selbstfahrenden Autos ist dabei eine völlig andere als die seines Vorgängers Travis Kalanick, der in autonomen Fahrzeugen eine regelrechte Bedrohung für sein Business gesehen hat.
Kommt es tatsächlich zu einer Zusammenarbeit zwischen Uber und Waymo, könnte die Alphabet-Tochter mit einem Schlag auf einen riesigen Kundenkreis zugreifen, den sich Waymo für sein Netzwerk sonst selbst hätte aufbauen müssen. Die Allianz würde nicht nur Waymo – und somit Alphabet – und auch Uber stärken, sondern alle restlichen Konzerne, die hier ein Geschäftsmodell sehen, auf die Plätze verweisen.
Es wäre zudem die zweite große Konsolidierung auf diesem Gebiet nach dem Zusammenschluss der beiden Carsharing-Anbieter Car2Go und DriveNow durch die Hersteller BMW und Daimler.
Lesen Sie auch:
Waymo macht 62.000 Chrysler-Minivans zu Robo-Taxis
DriveNow-Chef Hofelich im Interview: "Zehn Prozent am Personenverkehr"