Der Gesamtverband Autoteile-Handel (GVA) warnt vor "eklatanten Gefahren für den Wettbewerb im Kfz-Ersatzteil- und Servicemarkt in Folge der zunehmenden Vernetzung der Fahrzeuge". Der Branchenverband, der sich für eine frei zugängliche, interoperable, sichere und standardisierte Telematikplattform im Auto einsetzt, sieht Risiken, falls von den Fahrzeugherstellern "einseitig Fakten geschaffen werden, die politisch die falschen Weichen stellen".
Der GVA nimmt damit Stellung zu einem Positionspapier des europäischen Herstellerverbands ACEA bezüglich des drahtlosen Datenzugangs und -verkehrs mit Kraftfahrzeugen. Anfang Dezember hatte der ACEA seine Position gemeinsam mit dem dem europäischen Verband der Zulieferer (CLEPA) veröffentlicht. Der GVA befürchtet, dass auf dieser Grundlage unabhängige Marktteilnehmer massiv an einer Teilnahme am Wettbewerb auf dem Kfz-Servicemarkt gehindert werden, dies gefährde die Wahlfreiheit des Autofahrers, wo und mit welchen Teilen er sein Fahrzeug warten und reparieren lässt.
Das von den Herstellern bevorzugte Konzept des "Extended Vehicle" sei nicht nur wettbewerbsfeindlich, sondern auch eine "Innovations- und Technologiebremse". Beispiele aus anderen Wirtschaftsbereichen lehrten, "dass nur offen gestaltete digitale Plattformen Erfolg beim Verbraucher haben". Mit ihrer Position riskierten die Autohersteller zu "Dinosauriern des Digitalzeitalters" zu werden, die von den innovativen High-Tech Giganten des Silicon Valley abgelöst werden könnten.