Daimler-Chef Dieter Zetsche wirkt an diesem Dienstag bei seinem letzten Roundtable vor Journalisten auf einem Genfer Autosalon - und damit auch der letzten großen europäischen Messe in seiner Amtszeit - gut gelaunt und sichtlich entspannt. Dazu hat er auch allen Grund.
Im Mai 2019 ist Schluss, dann übergibt er den Konzernvorstandsvorsitz an den bereits verkündeten Nachfolger Ola Källenius.
Der Schwede gilt als smart und wortgewandt. Zuerst Marketing- und jetzt Entwicklungsvorstand, dringt er kurz vor dem Wechsel an die Spitze auch in die letzten Tiefen der „Schräubchenkunde“ ein, wie Automanager mit einem Augenzwinkern die detailreiche Arbeit ihrer Ingenieurskollegen gerne nennen.
Zetsche kann sich jetzt schon zurücklehnen. Er hinterlässt ein gut bestelltes Haus mit zuletzt 167 Milliarden Euro Umsatz und einem Gewinn (Konzernergebnis) von 7,6 Milliarden Euro – wenn auch in einer schwierigen Lage: Bußgelder im Abgasskandal, drohende Zölle in den USA, schwächeres Wachstum in China, neue Messzyklen WLTP und RDE – das alles hat an Daimlers finanzieller Ausstattung genagt, Umsatz und Gewinn lagen deutlich unter 2017, und werden den Konzern auch in den nächsten Jahren fordern.