Der April brachte für den deutschen Gesamtmarkt ein deutliches Plus von 90 Prozent oder 108.800 Pkw mehr als im Vorjahresmonat. Die klassischen reinen Verbrenner legten dabei um gut 41.000 Neuzulassungen zu, Hybride und Stromer steigerten ihre Neuzulassungen um 66.700 Pkw. Die Wachstumsraten gegenüber dem Vorjahr waren sowohl bei den normalen Hybriden (HEV), den Plug-in-Hybriden (PHEV) als auch den reinen E-Mobilen (BEV) sehr hoch. Die Neuzulassungszahlen des vergangenen Monats konnten alle drei Antriebsarten nicht erreichen. Bei den Marktanteilen kamen die normalen Hybride auf 16,2 Prozent, gefolgt von den Plug-in-Hybriden (11,8 Prozent) und den reinen E-Mobilen mit 10,4 Prozent. Für die normalen Hybride war es ein neuer Rekordmarktanteil, die Plug-in-Hybride und reinen E-Mobile blieben unter den bisherigen Höchstwerten aus dem Dezember des Vorjahrs.
ANALYSE - Antriebsarten in Deutschland im April 2021:
Keine neue Dynamik bei den alternativen Antrieben
Die Neuzulassungen von Pkw mit ausschließlichem Benzinantrieb stiegen im April um 49,4 Prozent, der Marktanteil fiel nach 49,9 Prozent im Vorjahr auf 39,2 Prozent. Es ist das fünfte Mal in Folge dass der Anteil unter 40 Prozent liegt. Hinter Marktführer VW (19,7 Prozent Marktanteil) lag Opel (10,2 Prozent) vor BMW (7,7 Prozent) und Skoda (7,3 Prozent) auf dem zweiten Platz. Seat komplettierte mit 5,6 Prozent an allen Benzinern die Top 5.
Allerdings ist eine ganze Reihe von Hybridantrieben ebenfalls mit einem Benzinmotor ausgestattet. Im April waren dies 23.221 Pkw bei den normalen Hybriden und 25.135 bei den Plug-in-Hybriden. Insgesamt hatten somit 61 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Benzinmotor.
Im Gesamtmarkt ist der VW Golf zwar weiterhin die eindeutige Nummer eins, bei den Benzinern musste er aber wie schon im März auch im April dem VW T-Roc diese Position überlassen. Die Benzinversion des Modells kam auf 4.211 Neuzulassungen. Dahinter lagen der Opel Corsa (3.392 Neuzulassungen) und der VW Golf mit 3.301 Neuzulassungen. Platz vier und fünf belegten der Mini und der VW Polo.
Die Neuzulassungen der reinen Diesel-Pkw stiegen im April um 29,2 Prozent zurück, der Marktanteil sank um mehr als zehn Punkte auf 21,9 Prozent. Ebenso wie bei den Benzinern sind auch einige Hybride mit einem Dieselmotor ausgestattet. Vergangenen Monat waren es bei den normalen Hybriden 13.885 Neuzulassungen und bei den Plug-in-Hybriden 1.853 Neuzulassungen. Insgesamt waren somit 29 Prozent aller neu zugelassenen Pkw mit einem Dieselmotor ausgestattet.
VW dominiert den reinen Dieselmarkt mit einem Anteil von 29,7 Prozent wesentlich stärker als den Markt der Benziner. An zweiter Stelle liegt Mercedes (Anteil: 16,5 Prozent) vor Fiat (9,2 Prozent). An vierter Stelle bei dieser Antriebsart liegt Skoda. Auf die Marke entfallen 8,8 Prozent aller Dieselzulassungen. Dahinter, auf Platz fünf, liegt Ford mit einem Anteil von 7,6 Prozent.
Im April konnte sich der Fiat Ducato an der Spitze der Selbstzünder behaupten. Dahinter folgten der VW Tiguan und der VW Transporter vor dem VW Passat und dem Skoda Octavia. Insgesamt kommen sieben der Top 15 Diesel-Modelle aus dem VW-Konzern, vier Modelle tragen einen Mercedes-Stern.
Diese Top 15 Modelle machten bereits 57 Prozent aller Dieselzulassungen aus. Zum Vergleich: Die erfolgreichsten 15 Modelle bei den Benzinern kamen auf einen Anteil von 38 Prozent.
Die normalen Hybride (HEV) bleiben weiterhin die stärkste der alternativen Antriebsarten. Im April erzielten sie wieder einen Rekordmarktanteil und kamen auf 16,2 Prozent. Das Plus gegenüber dem Vorjahresmonat betrug 239 Prozent. Der Anteil der HEVs mit einem Dieselmotor beträgt 37 Prozent und ist somit deutlich höher als im Gesamtmarkt.
Marktführer Audi hat einem Anteil an den HEVs von 20,2 Prozent. Von den mehr als 7.500 Neuzulassungen waren 65 Prozent mit einem Dieselmotor ausgestattet. Auf Platz zwei liegt BMW mit knapp 6.700 Neuzulassungen, davon 88 Prozent mit einem Dieselmotor. Dahinter liegt Toyota mit ausschließlicher Benzinmotorisierung vor Hyundai (3.000 Neuzulassungen, acht Prozent Dieselanteil). Platz fünf nimmt Ford ein. Die Kölner kommen auf 2.500 Neuzulassungen, 14 Prozent davon mit Dieselantrieb.
Von den Top 15 HEV-Modellen gibt es sieben Modelle sowohl mit Diesel- als auch mit Benzinantrieb. Ein Modell, der BMW X3 Hybrid, wird ausschließlich mit einer Dieselmotorisierung, die übrigen Modelle mit alleiniger Benzinmotorisierung angeboten.
An der Spitze der HEVs liegen der BMW 3er (2.300 Neuzulassungen, 93 Prozent mit Diesel). Dahinter folgt der Audi A4 (2.200 Neuzulassungen, Dieselanteil 68 Prozent) vor dem Audi A6 mit 1.950 Neuzulassungen und einem Dieselanteil von 85 Prozent.
Die Neuzulassungen der Plug-in-Hybride (PHEV) erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 21.370 Pkw, oder um 380 Prozent. Der Marktanteil erreichte 11,8 Prozent. Seit dem sehr dynamischen Wachstum im zweiten Halbjahr 2020 mit dem bisherigen Höchststand von 12,6 Prozent im Dezember, stagniert der Marktanteil in den ersten Monaten dieses Jahres bei zirka zwölf Prozent
Mercedes (Marktanteil: 22,8 Prozent) war im vergangenen Monat die Nummer eins bei den Plug-in-Hybriden. Die Stuttgarter sind die einzige Marke, die bei den PHEVs sowohl Benzin- als auch Dieselmotorisierungen im Angebot hat. Der Dieselanteil beträgt aktuell 30 Prozent. Auf Platz zwei liegt BMW mit 13,3 Prozent Marktanteil an allen PHEVs vor VW (11,1 Prozent), Audi (9,9 Prozent) und Seat mit 7,3 Prozent.
Unter den Top 15 PHEV-Modellen sind zwölf Modelle deutscher Marken. An der Spitze liegt der Mercedes GLK,GLC. Mit Abstand folgen dahinter der Seat Leon, die Mercedes A-Klasse, der VW Golf und der VW Passat. Der Mercedes GLK,GLC hat in der PHEV-Version einen Dieselanteil von 53 Prozent.
Nach dem Rekordmarktanteil von 14 Prozent im Dezember 2020 war der Marktanteil der reinen E-Mobile im Januar und Februar unter die zehn Prozent-Marke gefallen. Im März erreichte der Marktanteil 10,3 Prozent und im April bedeuteten 23.816 Neuzulassungen eine Marktdurchdringung von 10,4 Prozent.
Innerhalb der Stromer war VW im April mit einem Marktanteil von 26,7 Prozent die dominierende Marke. Smart folgte mit 9,5 Prozent auf dem zweiten Platz, vor Hyundai (7,5 Prozent), Renault (6,8 Prozent) und Opel mit 5,8 Prozent.
Das erfolgreichste E-Mobil war im April der VW UP mit 2.604 Neuzulassungen. Auf Platz zwei lag der VW ID.3 (2.264 Neuzulassungen) vor dem Smart ForTwo mit 1.652 Neuzulassungen. Die Top fünf E-Mobile werden vom Hyundai Kona und dem VW ID.4 komplettiert.
Die fünf erfolgreichsten E-Mobile machten vergangenen Monat 40 Prozent aller Elektrozulassungen aus, die Top 15 sogar 75 Prozent. Dies ist der höchste Wert aller Antriebsarten und zeigt, wie konzentriert auf wenige Modelle dieser Markt weiterhin noch ist.
Insgesamt werden die deutschen Neuzulassungen zu gut 61 Prozent von den klassischen reinen Verbrennern beherrscht. Dazu kommen noch einmal fast 28 Prozent Hybride, die ja ebenfalls mit einem Verbrennungsmotor ausgerüstet sind.
Von den Top 20 Marken im Gesamtmarkt weisen mit BMW, Audi, Hyundai, Toyota, Mazda und Volvo sechs Marken einen Anteil an alternativen Antriebsarten von über 50 Prozent auf.
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