Der Filterspezialist Mann + Hummel macht derzeit noch rund 75 Prozent seines Umsatzes mit dem Verbrennungsmotor. "Das erschreckt uns nicht", sagte Alfred Weber, Chef des Zulieferers, bei der Jahrespressekonferenz in Ludwigsburg. Der konventionelle Antrieb stehe "noch nicht in einer Sackgasse". So seien etwa in Deutschland von 55 Millionen Fahrzeugen auf der Straße nur 55.000 rein elektrisch betrieben – das entspricht einem Prozent. Auch in zehn Jahren werde der Prozentsatz im Bestand noch unter fünf Prozent liegen. "Es gibt also keinen Grund, die Nerven zu verlieren", so Weber. Zudem eröffneten verstärkte Anstrengungen für Erdgas und synthetische Kraftstoffe neue Perspektiven für den Verbrennungsmotor.
Dennoch will das Unternehmen seine Geschäfte ausweiten und unabhängiger von der Automobilbranche werden. Großes Potenzial sieht Weber dabei in Filteranlagen für Gebäude. Dies könnten Luftreinigungsanlagen für Wohngebäude, aber auch für Krankenhäuser oder Industriegebäude sein. "Wir können einen Beitrag leisten für mehr Lebensqualität", sagte Weber und ergänzte mit Blick auf die Diskussion um Feinstaubwerte in vielen Städten: "90 Prozent seiner Zeit verbringt der Mensch drinnen, nur zehn Prozent draußen." Auch bei der Reinigung von Wasser könne Mann + Hummel seine Kompetenz einbringen, auch wenn man es dort mit mächtigen Konkurrenten wie General Electric oder Siemens zu tun habe.