Nachdem Daimler seine Zahlen für das erste Quartal dieses Jahres bekannt gegeben hatte, räumte Dieter Zetsche ein: "Das Erreichen der Ziele für 2019 ist nach dem ersten Quartal nicht einfacher geworden." Tatsächlich drücken ein schwächelndes Kerngeschäft und die weiterhin hohen Ausgaben für neue Modelle und Technologien die Bilanz beim Autobauer.
Einen generellen Einstellungstopp gäbe es bei Daimler aber nicht, erklärte Personalvorstand Wilfried Porth in einem Interview mit dem "Handelsblatt". Für die Transformation der Autoindustrie brauche der Autobauer Cloud-Architekten und Data-Analysten.Kein genereller Einstellungsstopp
Der von Daimler angestoßene Sparkurs zielt zuerst auf die Verwaltung ab. "Wir müssen an die bestehenden Kosten ran, um Mittel freizuschaufeln für die Investitionen der Zukunft", sagte Porth der Deutschen Presse-Agentur im März mit Blick auf den anstehenden Umbau hin zur Elektromobilität. Auch kleine Signale, wie weniger Berater, weniger Reisen, weniger Papier und Bewirtungen bei Meetings würden in der Summe etwas ausmachen.
"In Deutschland nutzen wir zusätzlich die Tatsache, dass die Babyboomer-Generation in Rente geht", sagte der Personalvorstand dem "Handelsblatt" zu weiterem Sparpotenzial. Dies sei der sozialverträglichste Weg. Altersteilzeit und Vorruhestand seien zudem Programme, "die in Abstimmung mit der Gewerkschaft und dem Betriebsrat immer laufen."
Für die folgenden Jahre hat Daimler sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Laut dem "Manager Magazin" will Ola Källenius, der Zetsche am 22. Mai als Chef des Stuttgarter Autobauers beerben wird, Daimler bis spätestens 2040 CO2-frei machen. Der Weg hin zur Elektromobilität dürfte auch bei den Schwaben dafür sorgen, dass in der Produktion künftig Aufgaben wegfallen.
Doch der Verbrennungsmotor verschwinde nicht von heute auf morgen und Weiterbildung und Umschulungen stünden nicht auf dem Sparplan, unterstrich Porth im "Handelsblatt"-Interview. Von der Politik fordert der Manager, den Wandel zur Elektromobilität auch selbst an den entsprechenden Stellen zu unterstützten.
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