Mit einem leidenschaftlichen Auftritt haben Daimler-Truck-Chef Martin Daum und sein neues Management-Team vor dem geplanten Börsengang in diesem Jahr um das Vertrauen von potenziellen Investoren geworben. Im Fokus stand dabei die Profitabilität, die in den vergangenen Jahren nicht selten zu wünschen übrig ließ. Mit seiner Ankündigung, die Rendite in einem guten Marktumfeld auf über zehn Prozent zu schrauben und in schlechten Jahren auf mindestens sechs bis sieben Prozent, hat Daum die Messlatte hoch gelegt und schielt damit auf die Konkurrenz wie Scania, die hier seit Jahren die Nase vorn hat.
Als globaler Marktführer mit einer Vielzahl von Marken von Freightliner in den USA über Mercedes-Benz in Europa oder Fuso in Asien handelt Daimler zwar von einer Position der Stärke heraus. Doch während die Geschäfte in Nordamerika traditionell gut laufen und Asien als Wachstumsmarkt praktisch ein Selbstläufer ist, muss das Unternehmen vor allem in Europa die Kehrtwende schaffen. Seit 2012 hat Mercedes-Benz hier Marktanteile verloren und liegt mit 60.600 verkauften Einheiten im Jahr 2020 aktuell unter 20 Prozent. In einer Umfrage zur Wahrnehmung der Marke sowie der Servicezufriedenheit landete Mercedes-Benz jeweils nur im Mittelfeld.