Daimler-Chef Ola Källenius hat in einer Telefonkonferenz zu den Geschäftszahlen des zweiten Quartals die harten Sparmaßnahmen im Konzern verteidigt. Wir beschleunigen den Pfad in die Zukunft und investieren dafür erhebliche Milliardenbeträge, Gleichzeitig haben wir bei der Elektromobilität Herausforderungen auf der Kostenseite. Deshalb müssen wir dauerhaft daran arbeiten", so Källenius. Man könne und wolle das "schwäbische Gen" des Konzerns nicht aufgeben. Zuvor hatte Daimler-Betriebsratschef Michael Brecht im Gespräch mit der Automobilwoche ein Ende der Sparmaßnahmen und insbesondere der teuren Abfindungsprogramme gefordert. Angesichts voller Auftragsbücher und sprudelnder Gewinne habe die Belegschaft dafür kein Verständnis.
Der Daimler-Konzern hat im zweiten Quartal einen operativen Gewinn von 5,4 Milliarden Euro erwirtschaftet. Für Restrukturierungsmaßnahmen, die auch Kosten für das laufende Abfindungsprogramm enthalten, fielen laut Geschäftsbericht über 900 Millionen Euro an. Offiziell nennt das Unternehmen zwar keine Zahlen, doch sollen nach Medienberichten bis zu 20.000 Stellen vornehmlich in den indirekten Bereichen abgebaut werden. Die im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegene Zahl der Mitarbeiter erklärt Källenius vor allem mit kurzfristigen Einstellungen in der Produktion etwa bei den Lkw in den USA, wo die Nachfrage nach dem Corona-Lockdown 2020 wieder stark angezogen hat.