Wirklich überraschend kommt die Aussage nicht: Daimler-Chef Ola Källenius hat sich auf der IAA gegen eine Begrenzung von schweren Geländewagen beispielsweise in Innenstädten ausgesprochen. "Ich halte es nicht für sinnvoll, hier Designvorgaben zu machen", sagte Källenius vor Journalisten. "Sinnvoll ist es dagegen, alle Fahrzeugformen nachhaltig und sicher zu machen."
Die Gründe, warum sich Menschen für ein SUV entschieden, seien vielfältig. Dies betreffen nicht nur die Form, sondern auch Sicherheitsaspekte. In den vergangenen 30 Jahren sei das Segment stetig gewachsen und mache mittlerweile ein Drittel des Absatzes bei Daimler aus.
Nach einem von einem SUV verursachten Unfall in Berlin mit vier Toten war eine Diskussion über Geländewagen entbrannt. So forderten etwa der BUND und andere Umweltverbände, Autohersteller müssten aufhören, besonders große SUV zu bauen. Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, Stephan von Dassel (Grüne), sagte: "Solche panzerähnlichen Autos gehören nicht in die Stadt."
Källenius setzt beim Klimaschutz auf einen Mix aus Verbrennern mit 48-Volt-Technologie, Plug-In-Hybriden und rein elektrischen Fahrzeugen. Bis 2030 soll die Hälfte aller Neuwagen elektrifiziert sein. Källenius ließ allerdings offen, ob mit der Offensive auch die CO2-Ziele bis 2021 eingehalten werden können. Man habe die Fahrzeuge im Angebot, könne Strafzahlungen aber "nicht ausschließen". Für 2022/23 sei man in einer guten Position.
Auf die Frage, ob Strafzahlungen möglicherweise auch durch einen Engpass bei der Batterieproduktion drohen, sagte Källenius, dass bis Ende des Jahres die Fertigung von Akkus auch in China anlaufen solle. "Die Nachfrage ist seht hoch, entsprechend fahren wir die Fabriken hoch. Neben China sollen unter anderem auch in den USA, im polnischen Jawor sowie in den Werken am Stammsitz Stuttgart neue Batteriefabriken entstehen. Ob diese aber rechtzeitig für Entlastung sorgen, blieb offen.
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