Nach dem Machtkampf beim bayerischen Zulieferer Grammer sind trotz verlorener Aufträge derzeit keine Arbeitsplätze in Gefahr. "Aus heutiger Sicht nicht. Es wird sich in den nächsten zwei bis drei Jahren zeigen, ob wir die verlorenen Aufträge kompensieren oder sogar überkompensieren können. Aber wir haben noch gut Zeit und auch die Produkte, um neue Aufträge zu gewinnen", sagte Grammer-Chef Hartmut Müller im Interview mit der Automobilwoche.
Die umstrittene Hastor-Familie hatte ihren Einfluss auf das Unternehmen nicht erhöhen können, allerdings verlor Grammer durch die Querelen wichtige Aufträge. "Im ersten Halbjahr fehlten uns Aufträge in Höhe von 250 Millionen Euro, im zweiten Halbjahr sind noch mal 250 Millionen dazugekommen. 500 Millionen klingt viel, aber das ist der Betrag über Fahrzeugzyklen – also für fünf bis sieben Jahre. Ab dem Jahr 2020 würden etwa 80 Millionen Umsatz pro Jahr verlorengehen", erklärte Müller.