Angetrieben wird das elektrische Dickschiff von zwei E-Maschinen, die zusammen 300 kW leisten und wie es sich für Audi gehört, bei Bedarf einen Quattro-Antrieb simulieren. Sie beschleunigen den e-tron in weniger als sechs Sekunden auf Tempo 100 und nur mit Rücksicht auf die Reichweite schaltet die Elektronik bei 200 km/h ab.
Gespeist aus einem stolze 95 kWh großen Akku im Wagenboden kommt der e-tron auf dem Prüfstand mehr als 400 Kilometer weit. Damit er diesem Wert auch in der Praxis zumindest halbwegs nahekommt, hat Audi alle Register gezogen: Es gibt eine
aufwändige Rekuperation mit mehreren individuell einstellbaren Stufen, die rund 30 Prozent zur Reichweite beiträgt. Es gibt jede Menge Leichtbau.
Und vor allem hat der e-tron die windschnittigste Karosserie im Q-Stall der Bayern. Nicht umsonst haben die Designer den Kühlergrill nahezu komplett geschlossen, den Unterboden mit kleinen Dellen gespickt wie bei einem Golfball und zum ersten Mal bei einem Serienauto auf die Spiegel verzichtet. An deren Stelle prangen nun kleine Video-Kameras, die ihre Bild auf Displays in den Türen übertragen. Und als wäre das noch nicht fancy genug, kann man darauf sogar mit den Fingern zoomen und sich die Warnhinweise der Assistenzsysteme einblenden lassen.
Um so unverständlicher ist es allerdings, dass der Innenspiegel noch aus konventionellem Glas ist. Den haben sehr viel weniger ambitionierte Hersteller schon längst durch Kameras ersetzt.
Nicht ganz so futuristisch wie der iPace, aber moderner als der EQC, wie immer ein faszinierendes Interieur und ein Design, das zumindest ein bisschen nach vorne weist, ein
respektable Reichweite und Fahrleistungen auf dem Niveau der Konkurrenz – ob das für Audi reichen wird für die Pole-Position an der Ladesäule, das wird die Zukunft zeigen müssen. Doch zumindest wird soviel ist mit dem e-tron sicher: Die Zeit in der Komfortzone ist für Elon Musk bald endgültig vorbei.
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