Von wegen Brückentechnologie! Wo die Konkurrenz den Plug-in-Hybrid als Zwischenschritt auf dem Weg zum Elektroauto sieht, geht Renault jetzt den umgekehrten Weg. Denn nachdem die Franzosen schon seit zwei Modell-Generationen voll elektrisch unterwegs sind und mit dem Zoe sogar die europäische Elektro-Statistik anführen, reichen sie jetzt auch ein paar Modelle für Teilzeit-Ökos nach. Denn als erste von mittelfristig zwölf Hybriden kommen nun Clio, Captur und Mégane mit dem Label "E-Tech": Im Kleinwagen bedeutet das einen Pufferakku vor allem für den schadstofffreien Stadtverkehr und bei den beiden anderen Modellen ist die Batterie groß genug für einen Steckdosen-Anschluss und alltagstaugliche E-Reichweiten von maximal 52 Kilometern. In den Handel kommen die Etappen-Stromer im September und die Preise beginnen bei 21.875 Euro für den Clio, 32.753 Euro für den Captur und 34.108 Euro für den Mégane, der als Kombi startet und erst später auch als Fünftürer angeboten wird.
Verglichen mit der Konkurrenz geht Renault bei der Elektrifizierung seiner konventionellen Bestseller einen eher aufwändigen Weg. Denn statt einfach nur einen Elektromotor ins Automatikgetriebe zu schrauben, haben die Franzosen einen komplett neuen E-Antrieb entwickelt, der je nach Bedarf mal seriell und mal parallel arbeitet. Deshalb kombinieren sie den immer gleichen 1,6-Liter-Benziner mit gleich zwei unterschiedlich starken E-Motoren. Der stärkere der beiden übernimmt den Vortrieb und unabhängig vom Ladestand immer und auf jeden Fall das Anfahren, während der schwächere als Startergenerator arbeitet und den Verbrenner für kommode Gangwechsel und das unmerkliche Wiederanlassen nach einer Pause unter Strom auf Touren bringt.